Volltext: Bis zum letzten Flaggenschuß

Zwischen den Inseln 
inseln unten, das Weiß nur schwach gemildert vom 
Graugrün oder Schwarzgrün des Bosco. 
Es ist, als ob die Natur das, was ße dem Auge des 
Menschen hier versagt, ihm anderweitig reichlich ersetzen 
wollte: das ganze Land duftet, auf viele Meilen hinaus 
spürt man es: Wacholder, Thymian, Myrten, Ros¬ 
marin! 
Es ist ein herrliches Fahren dort zwischen den Inseln 
mit den vielen großen und kleinen Buchten, in denen es 
von Fischen wimmelt. Am schönsten ist es aber in den 
windstillen Nächten, die so eigenartig belebt sind. 
Da blitzt es immer wieder irgendwo auf, rote Lichter, 
weiße Lichter — das sind die Leuchtfeuer, die den Schiffen 
ihre Warnung zublitzen. And aus den vielen Buchten 
tauchen jetzt ungezählte Fischerboote auf, die einen unter 
Segel, große Netze schleppend, die anderen, von schweren 
Stehrudern fast lautlos vorwärtsgeschoben, suchen mit 
starken Blendlaternen das Waffer ab. Ganz vorne im 
Boot steht ein Mann mit der Fossina, einer vielzinkigen 
Harpune, in der Land und lauert auf Calamarix, Dentali 
und was sonst noch an Fischen daherkommt. Beim Aus¬ 
laufen singen die Leute immer ihre uralten Gesärrge: 
Balladen mit unzählig vielen Strophen, leidenschaftliche 
wilde Kriegsrufe, weiche, sehnsüchtige Liebeslieder. In 
langgezogenen, weithallenden Tönen, in ungewohnten 
Melodien klingt hier das verborgene Lieben, Leiden 
und Sehnen eines stolzen, durch Jahrhunderte unfrei 
gewesenen Volkes an das Ohr des Nordländers. And 
obwohl dieser auch die Worte nicht versteht — die trau¬ 
rige Sehnsucht dieser Menschen nach ihrer großen Ver¬ 
gangenheit versteht er auf einmal und es berührt ihm 
eigenartig das Herz. Wie eine leise Begleitung ertönt 
1 Tintenfische. 
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