Volltext: Bis zum letzten Flaggenschuß

Prise 
Als er zu seinem Dampfer zurückkehrt, ist nicht mehr 
er der Kommandant, sondern der Offizier, der mit vier 
Mann vom A-Boot herübergekommen war, das soge¬ 
nannte Prisenkommando. 
Gemeinsam fahren Kaper und Gekaperter nebenein¬ 
ander gegen den Golf von Cattaro. 
Es wäre aber immer noch möglich, daß feindliche 
Fahrzeuge auftauchen, und deshalb läßt der Komman¬ 
dant Landsignale hinübermachen: „Alle Boote zur 
Wasserlinie streichen! Alles klar zum Schiff verlaßen! 
Wenn Feind in Sicht, wird Dampfer versenkt." 
Die Ruhe auf dem Dampfer ist sichtlich gestört. Die 
Boote, die jahrelang auf ihren Kranen gehangen sind, 
scheinen selbst wasserscheu geworden zu sein, denn es 
dauert führ lange, bis sie, vollbepackt mit Kisten und 
Säcken, an den Bordwänden herunterhängen. Aber un¬ 
behelligt erreichen A-Boot und Dampfer die Minen¬ 
sperre vor dem Golf von Cattaro. 
Damit die Dampferbemannung die Minensperre nicht 
auskundschaften kann, wird sie unter Deck eingesperrt. 
Der Kapitän, der nicht weiß, was das heißen soll, be¬ 
kommt es mit der Angst zu tun und schreit: 
„Ne mazza, ne mazza!“1 
Aber er kann beruhigt werden. 
Ein Zerstörer übernimmt es, den Dampfer einzu¬ 
bringen und ihn in den Lasen zu lotsen. 
So schön und unblutig wäre alles gegangen — da 
gibt es im letzten Moment noch einen Verwundeten. 
Ein Mann der Prisenbemannung bringt es zuwege, sich 
beim Entladen seiner Pistole in den Fuß zu schießen! 
Die einzige Verwundung während des ganzen Krie¬ 
ges auf den Booten des Kommandanten. 
1 „Er bringt uns um!" 
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