Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Die Befreiung Preussens. 
Nach dem Kriegsplan hatte Deutschland die Aufgabe, sich mit 
dem größten Teil seiner Streitkräfte auf Frankreich zu werfen, wäh¬ 
rend die Bekämpfung der Russen vorwiegend zunächst dem österrei¬ 
chischen Bundesgenossen zufiel. 
Zur Sicherung Ostpreußens gegen eine russische Invasion wurde 
lediglich die 8. Armee, bestehend aus neun Infanterie- und einer 
Kavalleriedivision bestimmt. Am 19. August kam es bei Goldap—Gum¬ 
binnen zu einer Schlacht mit der russischen Armee unter Rennenkampf. 
Im Verlaufe derselben traf die Nachricht ein, daß die 2. russische 
Narewarmee von Lomza her heranrücke, was den Kommandanten der 
8. Armee, Generalobersten von Prittwitz, veranlaßte, den Entschluß 
zu fassen, nach Abbruch der Schlacht bis an die Weichsel zurückzugehen, 
Die Oberste Heeresleitung, die mit dieser weitgehenden Rückzugs¬ 
bewegung nicht einverstanden war, betraute hierauf den General von 
Hindenburg mit dem Kommando der 8. Armee (sein Eeneralstabschef 
wurde Ludendorff) und beauftragte ihn, statt des Rückzuges an die 
Weichsel eine Offensive gegen die Narewarmee durchzuführen. 
Hindenburg ließ der Njemenarmee (Rennenkampf) nur die 
1. Kavalleriediviston gegenüber und dirigierte die Infanteriedivisionen 
gegen Allenstein. Während er im Zentrum zwischen Eilgenburg und 
Hohenstein nur das verstärkte XX. Korps beließ, umklammerte er 
mit den sehr stark gehaltenen, von Soldau und Bischofsburg ange¬ 
setzten Flügeln die ganze Narewarmee. Das I. Korps und I. Reserve¬ 
korps zertrümmerten die russischen Flügel, während das XVII. Korps 
in den Rücken der Narewarmee gelangte. Am 30. August erreichte 
die Schlacht mit der vollständigen Niederlage und Umklammerung der 
Narewarmee ihr Ende. 90.000 Russen gerieten in die Gefangenschaft 
der Deutschen, die sich sofort gegen die Njemenarmee wandten. Doch 
General Rennenkampf trat den Rückzug hinter die Masurischen Seen 
an. Hindenburg griff ihn hier zwischen dem 10. und 12. September an, 
schlug ihn, doch gelang die geplante Einkreisung dieser Armee nicht, 
da sich Rennenkampf rechtzeitig gegen Grodno und Kowno zurückzog. 
Durch diese Siege Hindenburgs wurde Ostpreußen von den Russen 
befreit. 
Der Bewegungskrieg im Westen. 
Deutsche Truppen hatten in der Nacht vom 1. auf den 2. August 
die luxemburgischen Eisenbahnen besetzt und waren in der Nacht zum 
4. August in breiter Front in Belgien eingerückt. Ein kühner Hand¬ 
streich auf die starke Maasfestung Lüttich mißglückte, aber am 7. August 
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