Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

anderen großen Feldherren auf allen Kriegsschauplätzen Europas 
gekämpft hatte, übernommen. Der Wahlspruch Kaiser Franz Josefs 
„Viribus unikis" — „Mit vereinten Kräften" — war in seinem Heer 
vollends verwirklicht. Söhne aller Völker wurden in den Militär¬ 
schulen, Akademien und Kadettenschulen zu Offizieren herangebildet; 
sie alle umschloß zeitlebens die gleiche enge Kameradschaft, sie alle 
widmeten getreu der erhaltenen Erziehung ihr Leben dem Wohle von 
Kaiser und Reich. Diese Offiziere waren es, die Eemeingeist und 
Einigkeit auch auf die Wehrpflichtigen aller der dreizehn Völker über¬ 
trugen, welche Wehrdienst leistend durch die Schule des Heeres gingen. 
Auch auf diejenigen unter ihnen, die im Heere zu Reserveoffizieren 
herangebildet wurden, ging im Verlaufe des Krieges dieser Geist über. 
Die Dienst- und Kommandosprache des k. u. k. Heeres und der 
k. k. Landwehr war deutsch, der kgl. ungarischen Landwehr (Honved) 
ungarisch und in Kroatien und Slawonien kroatisch. 
Territorial war unsere Armee in 16 Korpsbereichen disloziert. 
Im August 1914 rückten 48 Infanterie- und 11 Kavallerietruppen¬ 
divisionen ins Feld. Die österreichisch-ungarische Jnfanterietruppen- 
division zählte 12 bis 13 Bataillone und 40 Geschütze, die deutsche 
12 Bataillone und 78 Geschütze, die russische 16 Bataillone und 
54 Geschütze. 
Bei Kriegsausbruch hatte unsere Armee kein Steilfeuergeschütz, 
schwere Geschütze nur in geringer Menge. 
Nur der 30.5-Zentimeter-Mörser, von dem bei Kriegsbeginn 
einige Exemplare zur Verfügung standen, war das damals leistungs¬ 
fähigste Wurfgeschlltz Europas. Die Infanterie erhielt erst im 
Jahre 1915 Handgranaten. Minenwerfer wurden unserer Armee erst 
im Mai 1915 — und lediglich klemkalibrige — zugewiesen. Die bei 
Kriegsausbruch vorhandenen Flieger waren gänzlich unzureichend. 
Die Munitionsdotierung für die Geschütze war unzulänglich, ebenso 
das Feldtelegraphen- und Telephonmaterial. Auch Personen- und 
Lastkraftwagen waren nur in geringer Anzahl vorhanden. Rur all¬ 
mählich konnte die Ausrüstung der Armee im Verlauf des Krieges 
verbessert werden. 
Im Jahre 1915 erhielt die Artillerie neuartige Feldhaubitzen, im 
Jahre 1916 jede Jnfanterietruppendivision ein schweres Feldartillerie¬ 
regiment, im Jahre 1916 Infanteriegeschütze. 
Im gleichen Maße aber, in dem ftcy die Ausrüstung der Armee 
während des Krieges verbesserte und hob, verminderte sich infolge der 
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