Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Verdun anbefohlen. Der Angriff begann am 25. Februar und währte 
bis Ende Dezember. Die Deutschen eroberten einige Forts, doch kam 
der Angriff nicht vorwärts. Die Verluste waren auf beiden Seiten 
gewaltig. Mit Rücksicht auf die günstige Lage im Osten beschloß 
General Conrad gegen Italien offensiv vorzugehen. Am 15. Mai stieß 
die Armee des Erzherzogs Eugen aus dem Raume Rovereto vor 
und durchbrach die italienische Frontlinie zwischen Asiago und Arsiero. 
Schon standen die österreichischen Truppen am Fuße der letzten, der 
italienischen Ebene vorgelagerten Höhen, da nötigten die Ereignisse 
am russischen Kriegsschauplätze, die so erfolgreiche Offensive abzu¬ 
brechen. 
Die Entente hatte für den Sommer 1916 eine Eeneraloffensive an 
allen Fronten geplant. Die Bedrängnis Italiens veranlaßte Rußland 
frühzeitig loszuschlagen. 
Am 4. Juni brachen russische Kräfte unter Führung des energischen 
Generals Brussilow östlich von Luck und in der Bukowina ein. Der 
Angriff erfolgte mit überaus starken Kräften derart überraschend, daß 
die unter Kommando des Erzherzog Josef Ferdinand stehende vierte 
Armee jeden Halt verlor und 200.000 Mann an Gefangenen einbüßte. 
Der Einbruch erlangte eine Tiefe von 80 Kilometer und auch die Buko¬ 
wina ging verloren. Rur die deutsche Armee Bothmer und die erste 
und die zweite österreichische Armee hielten den Angriff Brussilows 
auf. Zahlreiche deutsche Divisionen rollten zur Unterstützung heran. 
Unter dem Kommando des Generalobersten Linfingen gelang es durch 
einen Gegenstoß die Offensive zum Stehen zu bringen, immerhin 
mußte die Front bis in die Linie Halicz-Zloczow-Horochow und an 
den Stochod zurückverlegt werden. Unter riesigen Verlusten an Toten 
und Verwundeten war schließlich die Offensive Brussilows zusammen¬ 
gebrochen. 
Mit einem Riesenaufwand an Geschützen, Fliegern und Truppen 
hatte die Entente im Westen einen Durchbruch versucht. Die vom 
24. Juni bis 18. November währenden Kampfhandlungen, die 
„Sommeschlacht", hatten lediglich den Erfolg, daß der deutsche Soldat 
im Westen die artilleristische und technische Uebermacht der Entente¬ 
truppen ersassen lernte. Auch die Kämpfe bei Verdun dauerten in 
unverminderter Heftigkeit an. Auch hier gingen die Franzosen zur 
Offensive über und eroberten das Fort Douaumont zurück. Im Hin¬ 
blick auf die Erfolge der Brussilow-Offenfiye erklärte Rumänien an 
die Mittelmächte den Krieg und fiel mit zwei Armeen in Sieben¬ 
bürgen, mit einer Armee in Oberungarn, mit einer Armee in der 
Dobrutscha ein (September 1916). Der Vierbund stellte den Rumänen 
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