Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Unsere Flotte hatte zu Kriegsbeginn 3 Dreadnoughts zu 20.000 
Tonnen, zu denen im Kriegsverlauf noch ein vierter kam, 3 Vor- 
dreadnoughts zu 14.000 Tonnen, 3 Schlachtschiffe zu 10.600 Tonnen 
und 3 ältere Schlachtschiffe zu 8300 Tonnen, ferner 2 Panzerkreuzer, 
4 Rapid- und 3 kleinere Kreuzer. 
Die leichten Streitkräfte waren in 2 Torpedoflottillen vereinigt, 
deren Hauptstützpunkte Pola, Sebenico und die Bocche di Cattaro 
bildeten. Die U-Bootflottille bestand bloß aus 4 Booten. 
Auf der Donau befaß die k. u. k. Kriegsmarine anfänglich 6 Moni¬ 
tore und einige schnellaufende Patrouillenboote, im Laufe des Krieges 
wurde die Donauflottille um 4 weitere Monitore, mehrere Patrouillen¬ 
boote, Motorboote und eine Anzahl armierter Dampfer vermehrt. 
Die Aufgabe, welche an die Marine im Verlaufe des Krieges 
gestellt wurde, vor allem die Verteidigung der eigenen Küste, war von 
Haus aus defensiver Art. 
Die Kriegslage im Mittelmeer zu Kriegsbeginn war kurz folgende: 
Das englische Mittelmeergeschwader bestehend aus 3 Schlacht¬ 
kreuzern, 4 Panzerkreuzern, 4 geschützten Kreuzern und 14 Zerstörern 
war am 30. Juli in Malta vereinigt. 
Die französische Mittelmeerflotte bestehend aus 7 Eroßkampf- 
fchiffen, 9 Schlachtschiffen und zahlreichen leichten Streitkräften hatte 
die Truppentransporte von Nordafrika nach Frankreich zu decken. 
Diesen Streitkräften gegenüber stand in Messina das deutsche Mittel¬ 
meergeschwader, bestehend aus dem Schlachtkreuzer „Soeben" und dem 
kleinen Kreuzer „Breslau" und weit ab in Pola die österreichisch- 
ungarische Flotte. 
„Soeben" und „Breslau" waren durch Italiens am 6. August 1914 
erfolgte Neutralitätserklärung gezwungen aus Messina binnen' 
24 Stunden auszulaufen,' der deutsche Admiral Souchon entschloß sich 
nach Konstantinopel durchzubrechen. Englische und französische Streit¬ 
kräfte lauerten an den Eingängen der Straße von Messina auf die 
anscheinend sichere Beute. 
Admiral Haus lief am 7. August 1914 um 8 Uhr vormittags mit 
dem 1. Geschwader und der Kreuzerflottille in die Südadria aus, um 
dort die deutschen Schiffe aufnehmen zu können. 
Als dies der englische Admiral Milne durch Auffangen der Radio¬ 
depesche erfuhr, sandte er einen beträchtlichen Teil seiner Streitkräfte 
in die Straße von Otranto, wodurch es den deutschen Schiffen gelang, 
nach Osten durchzubrechen und nach Konstantinopel zu gelangen. 
202
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.