Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

teten und daher für die Abwehr nicht vorbereiteten Richtung über das 
Bainsizzaplateau, in welchen Raum vom Süden her nur ungünstige 
und weite Wege zum Heranbringen von Verstärkungen führten. Die 
Italiener planten gegen Bainsizza nur einen Ablenkungsangriff. 
Der Hauptstoß sollte dann zwischen dem Meere und der Wippach 
auf Triest erfolgen. 
Als der Morgen des 12. Mai 1917 anbrach, donnerten hunderte 
und hunderte italienische Feuerschlünde aller Art und Kaliber von 
Tolmein bis zum Meere gegen die österreichisch-ungarische Armeefront. 
Rach einer Feuerpause zu Mittag steigerte sich mit dem Hochgehen der 
italienischen Fesselballons das planmäßige, gegen die ganze Wider¬ 
standslinie und fast alle Reserveräume gerichtete Wirkungsschießen 
der feindlichen Artillerie wieder zu größerer Intensität und hielt in 
unverminderter Stärke bis knapp gegen Mitternacht an. Gegen Kom¬ 
mandostandorte und Batteriestellungen kamen vorwiegend Gasgrana¬ 
ten zur Anwendung. 
Am 13. Mai nahm die Artillerieschlacht ihren Fortgang, Boden¬ 
nebel und Rauch erschwerten die Sicht. 
Mit gesteigerter Kraft setzten im Morgengrauen des 14. Mai 
Italiens Kanoniere und Minenwerfer das nächtliche Wirkungsschießen 
fort. Nach seit Tagen währendem Einsatz aller Fernkampfmittel, nach 
vorangegangenem mehrstündigen Trommelfeuer, schritt Schlag 12 Uhr 
mittags, bei prächtigem Wetter die italienische Infanterie von Plava 
bis zum Meer zum Angriff. Sturmwelle auf Sturmwelle brandete 
in doppelter Umfassung vergeblich gegen den Monte Santo. Auf der 
Stellung des Monte Gabriele und des Sattels von Dol schlugen die 
tapferen 87er die Welschen zurück, ebenso erging es ihnen östlich Görz 
und im Wippachtal. Auf der Karsthochfläche von Komen, deren Ver¬ 
teidigung — unter einheitlicher Kampfleitung durch Feldzeugmeister 
Wurm — von der Wippach bis einschließlich Kostanjevica dem 
VII. Korps, Feldmarschalleutnant von Schariczer, südlich anschließend, 
bis zum Meer, dem XIII. Korps, Feldmarschalleutnant von Schenk, 
oblag, kam es um die Mittagszeit, zunächst nur beim VII. Korps, zu 
schweren Jnfanteriekämpfen. 
Im Brennpunkt des miechselvollen Ringens standen die Höhen 
knapp östlich des Fajti hrib, aber auch hier holten sich die Italiener 
nur blutige Köpfe. 
Inzwischen standen die italienischen Sammelräume von Hudilog 
und Lukatic im wirkungsvollen Artilleriefeuer der österreichisch-unga- 
rschen Artillerie, die diesmal hinreichend mit Futter für die Bronze- 
mäuler versorgt war. Etwas vor 5 Uhr nachmittags steigerte sich die 
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