Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Unterwerfung der Mittelmächte forderte. Ein Vermittlungsvorschlag 
Wilsons verlief gleichfalls ergebnislos. 
- Nun entschloß sich die Reichsregierung, den uneingeschränkten, ver¬ 
schärften U-Vootkrieg in Anwendung zu bringen. Wenn dieses Mittel 
vielleicht ein Jahr früher angewendet worden wäre, hätte es einen 
Erfolg möglicherweise gezeitigt, da im Frühjahr 1916 England und 
seine Alliierten noch nicht über derartige Abwehrmittel gegen U-Boote 
verfügten und im Bau von Transportdampfern noch zurück waren. 
Trotz der großen Zahl von Schiffsversenkungen (in den ersten 
Monaten mehr als 600.000 Tonnen) zeigte es sich, daß der U-Boot¬ 
krieg den Gang der Ereignisse nicht zu beeinflussen imstande war und 
eine wirksame Blockade Englands nicht erreicht werden konnte. Die 
Verkündigung des uneingeschränkten U-Bootkrieges hatte den Kriegs¬ 
eintritt der Amerikanischen Union an der Seite der Entente zur Folge. 
Hindenburg und Ludendorff entschlossen sich alle Angriffspläne 
zurückzustellen, bis der U-Bootkrieg seine Wirksamkeit getan. 
Die Ereignisse im EDesten im Jahre 1917. 
Die Entente plante die im Jahre 1916 infolge allgemeiner 
Erschöpfung abgeflaute Offensive im Jahre 1917 in verstärktem Maße 
aufzunehmen. 
Abermals war als Hauptangriffsstelle das von Arras, östlich 
Albert, westlich Roye, gegen Soisfons verlaufende Frontstück der 
deutschen Stellungen geplant. 
Da entschloß sich Hindenburg, um die Angriffspläne der Entente 
zu stören und Zeit zu gewinnen, die Front in die vorzüglich aus¬ 
gebaute, von Arras über St. Quentin nach Soisfons verlaufende 
Siegfriedstellung zurückzunehmen, nachdem vorher das gesamte Vor¬ 
feld durch planmäßige Zerstörung in einen solchen Zustand gebracht 
wurde, daß auf lange Zeit an dieser Stelle ein Angriff nicht 
möglich war. 
Vom 15. bis 20. März erfolgte, für Franzosen und Engländer 
völlig überraschend, der Rückzug in die neue Stellung. 
An Stelle des Marschalls Joffre war wegen des unzulänglichen 
Ergebnisses der Somme- und Verdunkämpfe General Rivelle, der 
Verteidiger und Retter Verduns, zum Oberkommandierenden der 
französischen Armee ernannt worden. 
Rivelle sah sich anläßlich des überraschenden Rückzuges vor die 
Frage gestellt, ob an dem ursprünglichen Angrifssplan festzuhalten 
wäre. Zahlreiche französische Generale rieten, mit dem Angriff bis 
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