Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Mackensen hatte unterdessen einen Teil seiner Streitkräfte als 
Donauarmee südlich von Sistov konzentriert. Von der österreichischen 
Donauflottille unterstützt, überschritt diese auf von österreichischen 
Pionieren geschlagenen Schiffsbrücken die Donau. 
In der viertägigen Schlacht bei Argasul (Argesch) besiegte 
Mackensen, der die Verbindung mit der Armee Falkenhayn nach 
erbittertem Kampfe erreichte, die Rumänen so vollständig, daß diese 
eiligst gegen den Sereth abzogen und sich am 6. Dezember die stark 
befestigte Hauptstadt Bukarest ohne Widerstand ergab. 
Während die vielen Schluchten im Gebirge das Vordringen der 
österreichischen 1. Armee unter Generalobersten Arz verzögerten, 
besetzte die Donauarmee noch Braila und Foksani, womit die Wala¬ 
chei bis an den Serethfluß erobert war. 
Gleichzeitig drängten die Bulgaren die Russen nach Bessarabien 
zurück und fanden an der ganzen Ostseite Siebenbürgens von Dorna- 
Watra bis zur Susita zahlreiche Kämpfe statt, die den langsamen 
Rückzug der Rumänen und Russen zur Folge hatten. 
Nachdem noch Falkenhayn Ende 1916 bei Rimnicu-Sarat gesiegt 
hatte, war der Krieg Anfang Jänner im wesentlichen zu Ende; er 
schloß mit dem Zusammenbruche des Feindes. 
Die Erfolge des rumänischen Feldzuges wirkten auf die gesamte 
Kriegslage bedeutend. Militärisch war es wichtig, daß die Gefahr, in 
der rechten Flanke der Ostfront vom Feinde umfaßt zu werden, end¬ 
gültig beseitigt war. Wirtschaftlich bedeutete der Gewinn der Walachei 
eine bedeutende Erleichterung der Verpflegung der Truppen und des 
Hinterlandes und die Sicherung des nötigen Erdöl- und Benzin- 
bedarfes der Armeen. 
Das Kriegsfälle 1916 an den Nebenfronten. 
Die in Saloniki befindliche, unter Befehl des Generals Sarail 
stehende Orientarmee hätte die rumänische Offensive durch einen Vor¬ 
stoß gegen Bulgarien unterstützen sollen. Doch kamen die Bulgaren 
durch einen Angriff gegen den griechischen Hafen Kavalla dieser 
Operation zuvor. Das.in Kavalla befindliche IV. griechische Korps 
wurde nach Deutschland übergeführt und entwaffnet. 
Der rechte bulgarische Flügel gelangte bis Monastir. Doch ging 
dieser Ort durch einen Angriff der Orientarmee wieder verloren. 
Die Entente besetzte im Oktober, unter Verletzung der griechischen 
Neutralität, Athen und dessen Hafenstadt Piräus, wodurch die Lage 
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