Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

der Ansturm zum Stehen. Im Oktober und November lebte der Kampf 
nach längeren oder kürzeren Pausen noch wiederholt auf, ohne jedoch 
mehr als kleine Einbuchtungen der deutschen Stellungen zu erreichen. 
So hatte die Sommeschlacht die ihr gesetzten strategischen Ziel; trotz 
der Einbuße von über 700.000 Mann Franzosen und Engländer nicht 
erreicht, doch hatte die Abwehr den Deutschen eine halbe Million 
Kämpfer gekostet, welche Verluste bei der Beschränktheit des Mann¬ 
schaftsersatzes bei den Mittelmächten mehr wogen als bei der Entente, 
der nahezu die ganze Erde als Reservoir zur Verfügung stand. Weit 
schwerer als der geringfügige Terrainverlust wog der moralische Ein¬ 
druck, den die Sommeschlacht auf den deutschen Frontkämpfer ausübte. 
Bis zu dieser Schlacht hatte der deutsche Soldat in dem Gefühle der 
Ueberlegenheit des deutschen Heeres in unerschütterlicher Siegeszuver¬ 
sicht gekämpft. Nun offenbarte dieser Kampf die artilleristische und 
technische Uebermacht der Feinde. Der deutsche Soldat lernte die Ueber- 
macht der Feinde erfassen und seine stolze Siegeszuversicht erlitt viel¬ 
fach eine bedenkliche Einbuße. Da auch die Offiziersverluste im deutschen 
Heere besonders groß waren, für die ein vollgültiger Ersatz nicht 
möglich war, so führte diese Schlacht zu einer Schwächung der Kampf¬ 
kraft der deutschen Truppen. 
Während der Sommeschlacht währten die Kämpfe bei Verdun in 
unverminderter Heftigkeit weiter. Wiewohl bei Beginn der Somme¬ 
kämpfe die Weisung ergangen war, sich auf die Defensive zu 
beschränken, war ein Abflauen der Kämpfe nicht möglich, da die 
Franzosen nun ihrerseits mit heftigen Angriffen einsetzten und bald 
auch hier das Uebergewicht erlangten. Am 24. Oktober eroberten sie 
das Fort Douaumont zurück und schoben ihre Linien bis Ornes heran. 
Erst Ende Dezember ging die Schlacht bei Verdun zu Ende. 
Die Schlacht am Skagerrak. 
Im Frühjahr des. Jahres 1916 war Admiral Scheer zum Chef 
der Hochseeflotte ernannt worden. Er faßte den Entschluß, mit der 
deutschen Flotte eine größere Aktivität zu entfalten, um die Engländer 
gleichfalls hiezu zu zwingen und so die Gelegenheit zu erhalten, unter 
günstigen Bedingungen den Kampf mit der englischen Flotte aufzu¬ 
nehmen. 
So wagte er sich bis an die englische Küste und beschoß englische 
Häfen. Auch die Engländer unternahmen nun Streifungen in die 
deutsche Bucht. Ein Zufall führte die beiden Flotten zusammen. Es 
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