Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Widerstandskraft aufgewiesen, der Großteil unserer Truppen hat sich 
jedoch auch bei diesem Anlasse gleich den deutschen heldenmütig 
geschlagen. 
Die südöstlich Lemberg stehende deutsche Armee des General¬ 
obersten Bothmer und die 1. und 2. österreichische Armee hielten den 
wütenden Angriffen Brussilows stand, wodurch eine noch weitere Ver¬ 
breiterung der Einbruchsstelle verhindert werden konnte. 
Vom Westen heranrollende deutsche Divisionen wurden gegenüber 
der Einbruchsstelle eingesetzt. 
Unter Kommando des Generalobersten von Linsingen, dem die 
Armeegruppe Eerok, die 1. österreichische und die ergänzte 4. öster¬ 
reichische Armee unterstellt wurden, begann am 16. Juni im Raume 
Gorchow—Wladimir-Wolynski ein kräftiger Gegenangriff, der den 
russischen Vormarsch endlich zum Stehen brachte. Die Russen richteten 
ihre Hauptangriffe gegen Lemberg, Kowel und den Eisenbahnknoten¬ 
punkt Baranowitschi. 
Mit schonungsloser Energie trieb Brussilow die russischen Soldaten 
oft in zehn bis zwölf aufeinanderfolgenden Sturmkolonnen nach vor¬ 
wärts. Die Abwehrkämpfe des Jahres 1916 gegen die Russen endeten 
mit der Zurücknahme der Front der Verbündeten hinter den Stochod 
auf die Landschwelle zwischen Bug und Styr, weiter in die Linie 
Brzezany—Stanislau und auf den Kamm der Waldkarpathen bis zur 
rumänischen Grenze. Hier blieb sie während des Winter 1916/1917. 
Durch die ungeheuren Verluste, die Vrussilows Armeen erlitten, 
herrschte im weiteren Verlaufe des Sommers an dieser Stelle verhält¬ 
nismäßig Ruhe, bis im September beim Eintritt Rumäniens in den 
Krieg auch hier wieder russische Angriffe einsetzten, die jedoch zurück¬ 
gewiesen wurden. 
Das Heldentum unserer Truppen in den kritischen Tagen der 
Brussilow-Offensive 1916 und des Durchbruches bei Olyka schildert 
Oberleutnant a. D. August Angenetter des Wiener Schützenregiments 
in Kerchnawes: „Im Felde unbesiegt". 
Aus der meisterhaften Schilderung folgt nachstehend ein Auszug: 
„Am 4. Juni 1916, gegen 4 Uhr morgens, eröffnete die gewaltig 
starke russische Artillerie ein furchtbares Trommelfeuer auf unsere 
erste und zweite Stellung bei Olyka. Es hielt während des ganzen 
Tages gleichmäßig an, nahm in den Abendstunden an Heftigkeit zu 
und erreichte etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht seinen Höhe¬ 
punkt — dann griff der Feind an. Er wurde aber durch das in der 
ersten Stellung befindliche k. u. k. Heeresregiment Nr. 82 und unsere 
überaus schwache Artillerie — das Eros war nach dem italienischen 
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