Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Unterseebootkrieg nach den Regeln des Kreuzerkrieges zu führen, 
wodurch diese Waffe für Deutschland unwirksam wurde. 
Die Kriegsleitung wollte die bei Kriegsausbruch von kühnstem 
Tatendrang erfüllte deutsche Hochseeflotte nicht der Gefahr einer Ver¬ 
nichtung durch ein offensives Vorgehen aussetzen. Die Flotte blieb 
daher in ihren Häfen und kreuzte nur in der Nordsee. 
Die deutschen Kriegsschiffe, die sich bei Kriegsausbruch außerhalb 
der Heimathäfen befanden, waren dem Untergange geweiht, nur zwei 
Kreuzern gelang es, nach Konstantinopel zu entkommen. 
Das aus fünf Kreuzern bestehende Geschwader des Vizeadmirals 
Grafen von Spee griff ein englisches Kreuzergeschwader an der chile¬ 
nischen Küste bei Coronel an, vernichtete zwei englische Schlachtkreuzer 
und beschädigte zwei andere (1. November 1914). Am 8. Dezember 
wurde jedoch dieses Geschwader von einer englischen und japanischen 
Uebermacht angegriffen und nach heldenmütiger Gegenwehr bei den 
Falklandsinseln vernichtet. Nur einzelnen deutschen Kreuzern war es 
gelungen, die englische Blockade zu durchbrechen und den feindlichen 
Kriegs- und Handelsschiffen empfindlichen Abbruch zu tun, wie den 
Kreuzern „Emden", „Königsberg", „Leipzig", „Dresden", „Karlsruhe" 
und „Möve". 
Die Kapitäne und die Bemannungen dieser Schiffe vollbrachten 
bei ihren Streifungen Taten höchster Kühnheit und Tapferkeit. Leider 
änderte weder diese Tatsache noch das vielfach erfolgreiche Vorgehen 
deutscher und österreichischer U-Boote etwas an der Tatsache, daß 
England und seine Alliierten mit ihren Flotten die See unbeschränkt 
beherrschten und die Hungerblockade gegen die Mittelmächte nicht zu 
durchbrechen war. Ueberblickt man die Eesamtlage am Ende des 
zweiten Kriegsjahres so ergibt sich der Schluß, daß trotz der gewaltigen 
Erfolge der Mittelmächte gegen Rußland die Lage des Vierbundes 
weiterhin bedrohlich blieb, insbesondere im Hinblick auf die Haltung 
Rumäniens, das offenkundig mit der Entente sympathisierte. 
Die österreichische Offensive in Tirol im Mai 1916. 
Die großen Erfolge der Mittelmächte gegenüber den Russen 
ermöglichten es dem Generalstabschef der österreichischen Armee Con¬ 
rad von Hötzendorf, seinen Lieblingsplan auszuführen, eine Offensive 
gegen Italien aufzunehmen. Er plante ursprünglich diese Offensive 
gemeinsam mit deutschen Armeen mit dem Ziele durchzuführen, 
Italien als den schwächsten der Hauptgegner endgültig zu erledigen. 
Abermals war der deutsche Eeneralstabschef Falkenhayn für diesen 
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