*) Bild 25.
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^Monte Ciruone*)
Motto: „Seid eingedenk in eures Glückes Tagen,
daß dieser Grund von heißem Kampf geglüht,
daß Todeswunden Tausende getragen,
damit der Sonne Segen euch umblüht!"
Es wurde schon an einer früheren Stelle erwähnt, daß wegen
der Entlastungsoffensive der Russen in Wolhynien unsere
siegreiche Offensive gegen Italien eingestellt
werden mußte, weil ein beträchtlicher Teil unserer in
Südtirol kämpfenden Infanterie und Artillerie auf den
nördlichen Kriegsschauplatz geworfen wurde. Die verblei
benden Truppen mußten daher in eine für die Verteidi
gung günstige Linie zurückgenommen werden. Hierzu wäre in unse
rem Frontabschnitte die Kammlinie Cima Valbona — Campo-
molon — Monte Melignone — Pafso della Vena — Tonezza-
Spitzen geradezu ideal gewesen, weil diese nach Süden durchwegs
noch steiler abfiel als gegen Norden, von wo wir sie angegriffen
hatten. Anser Korpskommandant und nachmaliger Kaiser, Erz
herzog Karl Franz Josef, hatte sich auch für diese Verteidigungs
linie ausgesprochen, war aber mit seiner Meinung nicht durchge
drungen. Man kam vielmehr zu dem Entschluß, das Tonezza -
Plateau mit dem Monte Cimone und dem Monte
Caviojo zu halten. Der Grund hierfür war folgender:
Das Tonezza-Plateau ragte wie ein Keil in die italienische Front
hinein, und man beherrschte von hier aus das Astach- und das
Freddo-Tal. Außerdem wollte man mit dem Grazer Korps auf
der Lochfläche der sieben Gemeinden in einer Linie bleiben.
Ob diese Gründe die ungeheuren Blutopfer, die der Monte
Cimone später gefordert hat, rechtfertigen konnten, bleibe dahin
gestellt. Auch bei einem Zurückgehen bis auf die vorerwähnte Höhen
linie hätte die Gefahr einer Flankierung des Grazer Korps vom
Tonezza-Plateau aus niemals eintreten können, weil hier angesichts