Volltext: Jänner bis Juni 1916 (3 ; 1917)

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Bereitstellung von Altmaterial 
durch die Staatsgebäudever¬ 
waltung. 
Verwendung von Ersatz¬ 
stoffen in Elektrizitätsanlagen. 
Wege der Übernahmskommissionen seitens der Zentralrequisitionskonlmission 
besondere Vorsorge getroffen. 
Gegenstände von besonderen: künstlerischen oder historischen Werte 
waren von den Übernahmskommissionen behufs fachmännischer Begutachtung 
an die politischen Landesstellen zu leiten und wurden im Falle der Anerken¬ 
nung ihrer Erhaltungswürdigkeit dem Besitzer zurückgestellt. Besitzer von mehr 
als hundert solcher Geräte konnten die Entsendung eines Sachverständigen 
behufs Prüfung der Gegenstände an Ort und Stelle begehren. Überdies 
wurde vom Staatsdenkmalamte eine große Anzahl von Fachmännern in allen 
Kronländern bestellt, welche auf Ansuchen der Gerütebesitzer die Prüstmg 
kostenlos vornahmen. 
Die von der politischen Landesbehörde bestellten Kontrollkonunissionen, 
die aus einem landesfürstlichen Beamten (womöglich politischen Konzepts¬ 
beamten), einem Sachverständigen (womöglich Staatstechniker) und eventuell 
einem Vertreter der Militärbehörde und der Finanzverwaltung zusammen¬ 
gesetzt waren, hatten die Übernahmskommissionen zu kontrollieren und die 
Erfüllung der Ablieferungsvorschriften seitens der Ablieferungspflichtigen zu 
überwachen. Die Einziehung der Geräte auf Grund dieser Vorschriften wurde 
in der Zeit vom 18. Juli bis Ende August 1916 durchgeführt. 
Behufs Förderung der Kriegsmetallbeschaffung wurde eine große Menge 
im Bereiche der Staatsgebäudeverwaltung entbehrlich gewordener metallener 
Altmaterialien der Patriotischen Kriegsmetallsammlung zugeführt und die unent¬ 
geltliche Ablieferung der als Baubestandteile oder Zugehör staatlicher Gebäude 
anzusehenden Metallgeräte (wie Waschkeffel, Wasserschiffe, Badewannen, Gefäße, 
Griff- und Schutzstangen) aus Kupfer, Messing und Zinn an die Metallzentrale- 
A. G. oder an die staatlichen Übernahmskommissionen verfügt. 
Die Bemühungen, in der Elektrotechnik Kupfer und Kautschuk in 
möglichst weitem Umfange durch andere geeignete Stoffe zu ersetzen, sind mit 
günstigem Ergebnisse fortgesetzt worden. Zu diesem Zwecke hat der Elektro¬ 
technische Verein in Wien seine Sicherheitsvorschriften durch Bestimmungen 
ergänzt, welche auf Grund eingehender Versuche die technischen Bedingungen 
für die Herstellung von Starkstromleitungen aus Kupfer mit geringerer als der 
sonst geforderten Leitfähigkeit sowie aus Zink festsetzen und die Verwendung 
von Papier und Regeneratgumnn als Jsoliermittel bei gewissen Arten von 
Leitungen behandeln. Die Bestimmungen sind, um für die Ausnützung der 
angeführten Ersatzmaterialien die administrativen Voraussetzungen zu schaffen, 
vom Ministerium für öffentliche Arbeiten im Einvernehmen mit den übrigen 
beteiligten Zentralstellen anerkannt und die politischen Behörden beauftragt 
worden, während der Kriegsdauer bei Genehmigung von Starkstromanlagen 
die Ausführung von Installationen unter Verwendung solcher Ersatzstoffe 
grundsätzlich gegen Einhaltung der vom Elektrotechnischen Vereine aufge¬ 
stellten Bedingungen zu gestatten. 
Alteisen. 
Die gegen Ende des Jahres 1915 sich mehrenden Anzeichen einer 
bevorstehenden Knappheit in Alteisen, das rasche Anziehen der Preise dieses 
Materials und die häufigen Klagen über eine ungleichmäßige Versorgung
	        
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