Volltext: Jänner bis Juni 1916 (3 ; 1917)

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> 1 gewordene derartige Fette sind bei der Öl- und Fettzentralc anzumelden und 
i ' werden von dieser übernommen. 
Maßnahmen zur Steigerung In Erfüllung der ihr obliegenden Aufgaben wendete die Öl- und Fett- 
des Anbaues von Ölfrüchten, ihre besondere Aufmerksamkeit der möglichsten Steigerung der inländi¬ 
schen Erzeugung an Ölen und Fettstoffen zu. Hierfür kam in erster Linie 
eine Vermehrung des Anbaues von Ölfrüchten in Betracht. 
Die Öl- und Fettzentrale hat an die Gemeinden, Eisenbahnstationsleitungen 
und landwirtschaftlichen Hauptkorporationen Ausrufe an die Landwirte wegen 
Erweiterung des Mohn- und Leinbanes übersendet. Die Öl- und Fettzentrale 
verpflichtete sich, die ihr bis zum 31. Oktober 1916 angebotenen Mohn¬ 
samenmengen zu einem Preise von 150 K für den Meterzentner zu über¬ 
nehmen. Zur Sicherung dieser Verpflichtung erlegte sie bei der Österreichisch- 
ungarischen Bank einen Betrag von 5 Millionen Kronen, über den das 
Ackerbanministerium im Bedarfsfälle zu verfügen berechtigt ist. Endlich erklärte 
sich die Öl- und Fettzentralc bereit, den Landwirten Vorschüsse gegen 
bprozentige Verzinsung zu gewähren und denjenigen Aubauern, die nach¬ 
weislich über anbaufähigen Mohnsamen nicht verfügen, das erforderliche 
, Saatgut gegen eine Vergütung von 150 K für den Meterzentner zur Ver- 
. sügung zu stellen. Auch bezüglich des Leinsamens erklärte sich die Öl- und 
Fettzentrale bereit, Verträge abzuschließen. 
Der Anbau der Sonnenblume wurde vom Komitee zur staatlichen 
Förderung der Kultur von Arzneipflanzen in Österreich durch Verbreitung 
einer Anleitung und durch Überlassung oder Vermittlung von Sonnenblnmcn- 
saat an die Interessenten unterstützt. 
Maisentkeimung. Eine weitere Aktion zur Nutzbarmachung neuer, im Anlande bisher zur 
Verarbeitung auf Fett nicht verwendeter Materialien betraf die von der Öl- 
und Fettzentralc im Einvernehmen mit der Kriegs-Getreidc-Verkehrsanstalt 
durchgeführte Entkeimung des Maises behufs Gewinnung von Maisöl. Die 
Öl- und Fettzentrale hat ein von einer ungarischen Mühle in Vorschlag 
. gebrachtes Entkeimungsverfahren in fast allen österreichischen Mais ver¬ 
mahlenden Mühlen in kurzer Zeit eingerichtet, nachdem die Entkeimung für- 
alle diese Mühlen von der Kriegs-Getreide-Berkehrsanstalt angeordnet worden 
war. Derart war es nicht nur möglich, verhältnismäßig bedeutende Mengen 
von auch für Speisczwecke gut verwendbarem Maisöl zu erzeugen, sondern 
es wurde auch die Haltbarkeit und Qualität des für menschlichen Genuß 
bestimmten Maismehles wesentlich verbessert und eine Verbilligung des für 
Futterzwecke bestimmten Maismehles infolge Absonderung des hochwertigen 
Fettstoffes ermöglicht. 
Um das Saatgut für den diesjährigen Leinanbau sicherzustellen, waren 
bereits mit der Ministerialverordnung vom 4. Jänner 1916, R. G. Bl. Nr. 7, 
Beschlagnahme der Leinsamen- die nötigen Vorkehrungen getroffen worden. Nach Ablauf der Zeit, innerhalb 
Vorräte. welcher ein Bedarf an Saatgut überhaupt noch in Frage kommen konnte, 
wurden die vorhandenen Vorräte mit der 
Verordnung des Handelsministers im Einvernehmen 
mit den beteiligten Ministern vom 26. Juni 1916, be¬ 
treffend Aufhebung der Ministerialverordnung vom 
4. Jänner 1916, R. G. Bl. Nr. 7, und Beschlagnahme 
der Leinsamenvorräte, R. G. Bl. Nr. 198,
	        
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