Volltext: Jänner bis Juni 1916 (3 ; 1917)

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Wiederherstellung der durch 
den Krieg beschädigten 
Bahnen. 
führung in Werkstätten Umrben fünf Werkstättenzüge in Bau genommen, deren 
jeder aus einem mit den notwendigen Werkzeugmaschinen ausgerüsteten Werk¬ 
stättenwagen, einen: Materialvorratswagen und einem Mannschaftswagen zur 
Unterbringung und Verköstigung des dauernd beim Zuge verbleibenden 
Personals besteht. Sanitätszüge, Badezüge ltnb Labezüge erfuhren eine 
weitere Vermehrung und auf den bisherigen Erfahrungen beruhende Ver> 
besserungen. 
Der Ersatz von schwer zu beschaffenden Rohmaterialien und Produkten 
erstreckte sich nunmehr auch auf Metalle zur Kompositionserzeugung, die Ver- 
wendung minderwertigen Schmiermaterials und in jüngster Zeit auch auf die 
Streckung der Vorräte von Leinöl und Farbwaren. 
Die Beschlagnahme der Baumtvolle und die Erschwernis im Bezüge 
von Textilwaren führten zur Heranziehung voll Ersatzstoffen für die Waggon- 
industrie und die Wagenerhaltung, der Mangel an Lager- und Putzwolle zur 
Errichtung einer eigenen Wollreinigungsanlage größeren Umfanges, zur Ver¬ 
wendung von Holzwolle, von Papierabfällen, von verbrauchten Telegraphen¬ 
streifen; aus letzteren wurde durch Versetzung mit Teeröl und Graphit ein 
brauchbares Packungsmittel gewonnen. 
Die im bisherigen Verlaufe des Krieges unter Aufwendung sehr 
bedeutender Mittel durchgeführten außerordentlichen Nachschaffungen voll Fahr- 
betriebsmitteln fanden ihre Fortsetzlmg in der Anschaffung von 42 Loko¬ 
motiven nebst Tendern, deren Einlieferung bis Ende Juni 1917 beendigt 
sein wird, sowie in der Einleitung einer weiteren Beschaffung von 1300 
Personen- und Diellstlvageu und 6200 Güterwagen, deren Einliefernng gleich¬ 
falls bis Ende Juni 1917 sichergestellt ist. Diese neuerlichen Bestellungen 
erhöhen die Anzahl der seit Kriegsausbruch nachgeschafften Fahrbetriebsmittel 
auf 1003 Lokomotiven, 4395 Personen- und Dienstwagen und 32.583 Güter¬ 
wagen. Der für diese Nachschaffimgen illsgesamt erforderliche Kostenaufwand 
beträgt rund 430 Millionen Kronen. 
Die Mietverträge mit den Wagenleihgesellschaften wurden auf ein Jahr 
verlängert. 
Bauarbeiten. 
(Denkschrift, Erster Teil, Seite 122; Zweiter Teil, Seite 141.) 
In: zweiten Halbjahr 1915 war die Wiederherstellung der vom 
Feinde befreiten Bahnlinien des nordöstlichen Kriegsgebietes in Angriff 
genommen worden, um einen georbneten Eisenbahnbetrieb zu ermöglichen und 
die erwünschte Leistungsfähigkeit der einzelnen Bahnlinien vor Eintritt des 
Winters sicherzustellen. 
Mit der Erreichung dieses Zieles — Ende 1915 — konnte jedoch 
in der Wiederherstellungstütigkeit nicht imlegehalten werden. Die außer¬ 
ordentlich erhöhten Anforderungen verlangten die weitere Ausgestaltung der 
Bahnanlagell. Die sichere Abwicklung des Verkehres, insbesondere die Ein¬ 
führung von Schnellzügen, war von der Wiederherstellung der Sicherungs¬ 
anlagen, der Verbesserung der Brückenprovisorien und der Permanierung der 
Brücken abhängig, die Erhaltung der Arbeitskraft und Arbeitsfreudigkeit dev 
Personals erforderte die Verbesserung der Diensträume und Unterkunfts-
	        
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