Volltext: Jänner bis Juni 1916 (3 ; 1917)

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Die Kohlenbevorrätigung ging tin allgemeinen trotz des ungewöhnlich 
hohen Verbrauches glatt von statten. Zur Beschleunigung der Kohlenaus¬ 
rüstung der Lokomotiven wurden in den meisten größeren Heizhausleitungen 
mechanisch betriebene Kohlenaufzüge von einfachster Ausstattung aufgestellt 
und durch die so beschleunigte Bereitstellung der Lokomotiven auch große 
Ersparnisse an Lokomotiven und Personal erzielt. 
Die Staatseisenbahnverwaltung hat auch für die Beschaffung von Kriegs¬ 
metallen für die Heeresverwaltung Vorkehrungen getroffen. In erheblichen 
Mengen wurden Kupfer und Blei für Kriegszwecke aus dem aufgelassenen 
Elektrizitätswerke der k. k. Staatsbahnen in Heiligenstadt und dessen Ver¬ 
teilungsanlagen gewonnen. Aus den Leitungsanlagen der elektrischen Bahn¬ 
unternehmungen — insbesondere der Städte- und Kleinbahnen — wurden 
unter Aufrechthaltung der vollen Betriebsmöglichkeit insgesamt rund 230 Tonnen 
Kupfer entnommen, deren Ablieferung an die k. u. k. Heeresverwaltung im 
Zuge ist. 
Auf die Verwendung von Ersatzstoffen beim Baue elektrischer Anlagen 
aller Art wurde nachdrücklichst Einfluß genommen. 
Da sich im Kriege Schwierigkeiten verschiedener Art mit der Ölgas¬ 
waggonbeleuchtung ergaben, wurde der Durchbildung und verstärkten Be¬ 
schaffung von elektrischen Zugsbelenchtungsausrüstungeu erhöhte Aufmerksamkeit 
geschenkt. Die bcuuit bisher gemachten Erfahrungen, insbesondere auch im 
Kriegsverkehr, können als sehr gute bezeichnet werden. 
Die Wiederinstandsetzung des vom Feinde zerstörten elektrischen Kraft¬ 
werkes in Lemberg und der zugehörigen Verteilungs- und Verbrauchsanlagen 
wurde trotz der bestehenden Material- und Personalschwierigkeiten durch¬ 
geführt; das Kraftwerk steht wieder int Betriebe. Auch die Wiederinstand¬ 
setzungsarbeiten an den sonstigen elektrischen Licht- und Kraftanlagen in 
Galizien schreiten rüstig fort. 
Wrrkstättendirnst mrd Beschaffung von Fahrbekriebs- 
mitkeln. 
Denkschrift, Erster Teil, Seite 120, 121, 123; Zweiter Teil, Seite 140.) 
Die Arbeiten zur Wiederherstellung der in Galizien zerstörten Werk¬ 
stätten machten im Laufe des ersten Halbjahres 1916 derartige Fortschritte, 
daß der Betrieb in fast allen Werkstätten der rückgewonnenen Gebiete auf¬ 
genommen werden konnte. Für die Pflege und Erhaltung der Lokomotiven 
wurde wieder genügend gesorgt, wozu die dauernde Entsendung eigener Über¬ 
wachungsorgane beitrug. 
Zur Bewältigung des übergroßen Andranges an Reparaturswagen 
wurden auf den Bahnanlagen des Hinterlandes besondere Aufstellungsplätze 
für solche Wagen und provisorische Werkstätten eingerichtet; dem gleichen 
Zwecke diente die Wiederaufnahme des durch den Krieg unterbrochenen Baues 
einer Hauptausbesserungswerkstätte für Wagen in Tarnow. 
Die Werkstätten waren mit Arbeiten für den Fahrpark und vielen 
Sonderarbeiten für die Heeresverwaltung auch im ersten Semester 1916 stark 
beschäftigt. Zur unmittelbaren Behebung kleinerer Schäden, insbesondere an 
Lokomotiven, im engeren Kriegsgebiet selbst und zur Vermeidung der Über-
	        
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