Volltext: Jänner bis Juni 1916 (3 ; 1917)

ansiedlung durch bett Bau neuer Wohnhäuser erweitert. Den infolge der 
erhöhten Erzeugung bei diesem Werke sich ergebenden Verladeschwierigkeiten 
Rechnung tragend, wurden mit der Staatseisenbahnverwaltung Verhandlungen 
wegen Ausgestaltung der bestehenden Kohlentadestelle eingeleitet. 
Durch die Einberufungen der Frächter des Werkes Pribram zur 
Militärdienstleistung wurde die Zahl der diesen: Werke zur Verfügung 
stehenden Transportmittel bedeutend herabgemindert. Da die Straßen in 
Pribram für bett Lastwagenbetrieb nicht entsprechend gebaut und Lastkraft¬ 
wagen dermalen auch nicht erhältlich sind, wurde, um in der regelmäßigen 
Zuführung der Wolframerze zur militärischen Aufbereitungsanlage und der 
notwendigen Materialien zu den Betriebsstätten keine Störung eintreten zu 
lassen, der Bau einer Drahtseil(Schwebe)bahn vom Bahnhof in Pribram zu 
den Betriebsftätten auf dem Birkenberg in Angriff genommen. 
Da bei den anderwärts durchgeführten Versuchen mit dem Spreng- 
verfahren mit flüssiger Luft günstige Ergebnisse erzielt worden sind, wurden 
zur Behebung des Sprengmittelmangels in den Erzbergbauen in Pribram 
und Jdria für diese Bergbaue Luftverflüssigungsanlagen angeschafft. 
Behufs Steigerung der Antimon-Bleiproduktion in der staatlichen Hütte 
in Pribram wurden neben eigenen Erzen und Hüttenzwischenprodukten auch 
die Olknszer und Rabensteiner Bleierze mit Antimonerzen aus Pernek und 
Antimonschlacken aus Jaszo unmittelbar auf Antimonblei verhüttet. 
Um bei der Geschoßfabrikatton die erforderliche Legierung verläßlich 
herstellen zu können, wurde das gesamte, von verschiedenen Firmen an das 
k. u. k. Artillerie-Zeugsdepot gelieferte Antimonblei in der Pribramer Hütte 
pattienweise umgeschmolzen, auf seinen Antimongehalt untersucht und mit der 
dem Ergebnisse entsprechenden Bezeichnung an das genannte Depot abgeliefert. 
Ferner wurden in der Pribramer Hütte viele Waggonladungen von 
auf dem Kriegsschauplätze gesammelten Jnfanteriegeschossen auf Antimonblei 
unter gleichzeitiger Rückgewinnung der wertvollen Geschoßnickelmäntel ver¬ 
arbeitet. Auch das Umschmelzen von Bleilettern auf Antimonblei für Kriegs¬ 
zwecke ist in dieser Hütte im großen Maßstabe durchgeführt worden. Durch 
ein Übereinkommen mit der Akkumulatorenfabriks-Aktiengesellschaft in Wien, 
in welchem die Pribramer Hütte sich verpflichtet hat, dieser Gesellschaft nach 
Beendigung des Krieges unter bestimmten Bedingungen Weichblei zu liefern, 
ist der Ausbau vieler Akkuntulatorenbatterien und eine rasche Abgabe von 
Akkunmlatorenplatteu, die sofort auf Weichblei für Kriegszwecke untgearbeitet 
wurden, ermöglicht worden. 
Infolge der Einrückung der Forstarbeiter hat die Holzgewinnung in 
den staatlichen Forsten eine wesentliche Verminderung erfahren. Da die staat¬ 
liche Quecksilberhütte in Jdria, deren Feuerungen für die Verwendung des 
Holzes eingerichtet waren, jetzt mehr oder weniger auf die Verwendung von 
mineralischer Kohle angewiesen ist, wurde die Aufstellung eines für diesen 
Zweck geeigneten Gasgenerators veranlaßt. 
Die Leistungsfähigkeit der staatlichen Hütte in Brixlegg, welche für 
die Heeresverwaltung fremde Kupfererze und sonstige Schmelzgüter verhüttet, 
wurde durch Aufstellung eines Hochdruckgebläses erhöht. Diese Hütte hat für
	        
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