Volltext: Jänner bis Juni 1916 (3 ; 1917)

Gewerbeförderung ergab sich hieraus die Möglichkeit, eine Reihe von gewerb¬ 
lichen Erzeugungsgenossenschaflen, die infolge der Einberufung ihrer Arbeits¬ 
kräfte zun: Kriegsdienste in ihrer Produktionsfähigkeit gefährdet gewesen 
wären, int Einvernehmen mit der Militärverwaltung samt ihren Arbeits¬ 
behelfen und Maschinen in das Brunner Kriegsgefangenenlager zu verlegen, 
wo ausgedehnte, modern eingerichtete Werksanlagen zur Verfügung stehen. 
Einer dieser Genossenschaften, der Wiener Tischler-Werksgenossenschaft wurde 
die Errichtung eines größeren Betriebes im Lager seitens des Ministeriums 
für öffentliche Arbeiten durch Beistellung von Maschinen, seitens des Landes 
Niederösterreich durch finanzielle Beihilfe ermöglicht. 
Gewerblicher Unterricht. 
(Denkschrift, Erster Teil, Seite 100; Zweiter Teil, Seite 114.) 
Der Unterrichtsbetrieb ist an den gewerblichen Lehranstalten aller Art 
weitergeführt und erweitert worden, soweit es die Verhältnisse nur zuließen. 
Auch in Galizien sind zwecks ungestörter Führung des Betriebes an den 
gewerblichen Lehranstalten die durch die Kriegsoperationen an den einzelnen 
Schuleinrichtungen verursachten Schäden wenigstens provisorisch behoben 
worden. 
An weiteren besonderen Maßnahmen wären zu erwähnen: 
Ausnahmsbestimmungen für die dem Geburtsjahrgange 1898 unge¬ 
hörigen landsturmpflichtigen Schüler gewerblicher Lehranstalten, betreffend das 
bedingte Einjährig-Freiwilligen-Recht, die vorzeitige Zulassung zur Reife¬ 
prüfung, die vorzeitige Ausfolgung von Zeugnissen wie auch die Wieder¬ 
aufnahme, Stipendierung und anderweitige Begünstigung aus dem Militär¬ 
dienste entlassener Schüler, weiter Maßnahmen zur Verbreitung patriotischer 
Jugendschriften unter den Schillern: gewerblicher Lehranstalten. 
Anläßlich der Begebung der IV. Kriegsanleihe sind die Schuldirektionen 
angewiesen worden, die Schüler und alle mit der Schule in Fühlung 
stehenden Faktoren hierauf im Interesse einer möglichst regen Beteiligung an 
der Zeichnung aufmerksam zu macheu; auch iit die Abhaltung von populären 
Vorträgen in diesem Sinne seitens der Lehrerschaft angeordnet worden. 
Militärliefrrmrgen des Gewerbes. 
(Denkschrift, Erster Teil, Seite 101; Zweiter Teil, Seite 115.) 
Auch im ersten Halbjahre des laufenden Jahres hat die Kriegsver¬ 
waltung dem Ministerium für öffentliche Arbeiten in ansehnlichem Ausmaße 
Lieferarbeiten zur Ausführung durch das Kleingewerbe überlassen. Wegen 
der im heurigen Jahre noch gesteigerten Schwierigkeiten in der Beschaffung 
des ^zur Ausführung von Riemer- und Sattlersorten sowie von Fu߬ 
bekleidungen notwendigen Leders sowie des Zugehörs zu den dem Kleingewerbe 
übertragenen Tuchkonfektionsarbeiten erwies sich die im Vorjahre in die 
Wege geleitete Organisation des Kleingewerbes und dessen eingehende 
Beratung in beiden Richtungen auch heuer als von größtem Vorteile. Dem
	        
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