Volltext: Juli bis Dezember 1915 (2 ; 1916)

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daß das zum Abschüsse gelangende Wild nur zum geringen Teile an den 
städtischen Konsum abgeliefert wird und größtenteils in den Jagdgebieten 
selbst in den Konsum gelangt, wo es der Landbevölkerung einen erwünschten 
Ersatz für Rind- und Schweinefleisch bietet. In entlegenen Gebirgsgemeinden, 
deren Approvisionierung durch die Verkehrsverhältnisse erschwert ist, bildet 
Wild heute vielfach das hauptsächlichste Nahrungsmittel. 
Aufhebung der Höchstpreise # Im Dezember 1914 hatte sich die Regierung bestimmt gefunden, die 
für Hasen iutb Hirschwildbret bereits in der ersten Denkschrift erwähnten Verfügungen zu treffen, womit 
m Hasen, Hirsche und Hirschfleisch von der Wiener Linienverzehrungssteuer 
befreit und für den Verkauf von Hasen und Hirschwildbret in . Wien Höchst¬ 
preise festgesetzt wurden. Da 'diese Maßnahme das gewünschte Ziel, die Ver¬ 
sorgung Wiens» mit Wildbret zu erleichtern, nicht erreichte, vielmehr das 
Wildbret in jene Konsumstädte abgezogen wurde, wo höhere Preise erzielt 
werden konnten, wurde diese Verordnung mit der 
Verordnung der Minister des Handels, des Innern, 
und des Ackerbaues von: 30. Juli 1915, mit welcher 
die Ministerialverordnung vom 6. Dezember 1914, 
R. G. Bl. Nr/336, betreffend die Festsetzung von Höchst¬ 
preisen für den Verkauf von Hasen und Hirschwildbret 
in Wien, aufgehoben wird, R. G. Bl. Nr. 217, 
und der 
Verordnung des Finanzministeriums vom 30. Juli 1915, 
betreffend die Aufhebung der zeitweiligen Befreiung 
der Hasen, Hirsche uitb des Hirschfleisches von der 
Linienverzehrungssteuer in Wien, R. G. Bl. Nr. 218, 
wieder aufgehoben. 
Förderung der Hühnerzucht und der Tierproduktion. 
(Denkschrift, Erster Teil, Seite 42.) 
Allsklärende Tätigkeit. Die bereits in der ersten Denkschrift geschilderte Tätigkeit der Regierung 
zur Förderung.der Hühnerzucht - und Eierproduktion hat in der Berichts¬ 
periode ihre Fortsetzung gefunden. Den breitesten Raum nahm die vom 
Ackerbauministerium veranlaßte. aufklärende Tätigkeit ein. Es wurden auch 
weiterhin über Nutzgeflügelzucht zahlreiche Kurse und Vorträge gehalten, 
deren Zuhörer zum Teile den Kreisen der ailsübenden Landwirte und 
Geflügelzüchter angehörten, denen aber auch Angehörige der verschiedenen 
sonstigen Berufskreise beiwohnten, so daß der beabsichtigte Zweck, Interesse 
und Verständnis für eine rationelle Geflügelzucht und -Haltung zu verbreiten, 
in weitgehendem Maße erreicht worden ist. Die Vorträge und Kurse erstreckten 
sich auf das Gesamtgebiet der Geflügelzucht und befaßten sich namentlich 
mit der Kriegsfütterung der Hühner und den Aufgaben, welche der Geflügel¬ 
zucht in der nächsten Zukunft bevorstehen. Bei diesem Anlasse wurden auch 
Ratschläge über zweckmäßige Verwertung der Küchenabfälle für die Klein¬ 
tierfütterung, ferner über Kaninchenzucht und Gemüsebau erteilt. 
Außer durch die Vorträge und Kurse suchte, die Regierung auch durch 
fachliche Belehrung in Tagesblättern und Fachzeitungen einschlägige Kenntnisse
	        
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