Volltext: Juli bis Dezember 1915 (2 ; 1916)

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Förderung von Hotel- 
«tttemehmungerr. 
Unterstützung der Landes¬ 
organisationen. 
Förderung des Fremden¬ 
verkehrs in Dalmatien. 
Fremdenverkehr zwischen 
den Verbündeten Reichen. 
Maßnahmen bei den staat¬ 
lichen Berg- und Hütten¬ 
werken und den Staats¬ 
montanfabriken. 
Förderung des Fremdenverkehres. 
Die Maßnahmen zur Förderung des Fremdenverkehrs mußten während 
des Krieges naturgemäß zunächst darauf gerichtet sein, die vorhandenen Ein¬ 
richtungen in ihretn Bestände zu sichern, um sie rechtzeitig ihren Aufgaben 
wieder zuführen zu können. Bon diesem Gesichtspunkte ausgehend, wurde eine 
Aktion in die Wege geleitet, durch welche den Hotelunternehmungen, die 
durch die nahezu vollständige Unterbindung des Fremdenverkehres in ihrer 
wirtschaftlichen Eristenz schwer bedroht sind, Kredithilfe gewährt wird. 
Diese Vorsorge besteht darin, daß solchen Hotelunternehmungen die Auf¬ 
nahme von Darlehen zur Deckung der rückständigen zweijährigen Schuldig¬ 
keiten an Hypothekarzinsen und Amortisationsraten sowie eines Teiles 
der laufenden Betriebsschulden dadurch ermöglicht wird, daß der Staat die 
Garantie für die Verzinsung und Rückzahlung dieser neuen Darlehen über¬ 
nimmt. Hierbei können nur Unternehmungen berücksichtigt werden, welche nicht 
unmittelbar in der Kriegszone liegen, für den internationalen Fremdenverkehr 
von Bedeutung und durch dessen Ausfall empfindlich getroffen worden sind. 
Außer Betracht bleiben dagegen Unternehmungen in Gebieten, die eine 
wenigstens teilweise Schadloshaltung in der einheimischen Frequenz finden 
können, so namentlich die Hotels in Großstädten mit mehr als 60.000 Ein¬ 
wohnern, in denen auch während des Krieges ein wenngleich restringierter 
Verkehr aufrecht geblieben ist. 
Zur Durchführung dieser Maßnahmen wurden in einzelnen Ländern 
besondere Kommissionen unter Heranziehung von Sachverständigen eingesetzt; 
die Entscheidung über die Gewährung der Kredithilfe ist dem Ministerium für 
öffentliche Arbeiten vorbehalten. 
Ebenso hat darauf Bedacht genommen werden müssen, daß die bestehen¬ 
den Landesorganisationen für Fremdenverkehr erhalten bleiben, damit diese 
Organisationen nach dem Aufhören des Kriegszustandes ihre Tätigkeit recht¬ 
zeitig wieder aufnehmen können. Deshalb hat die Regierung auch während 
des Krieges die Landesverbände materiell — wenn auch, entsprechend ihrer 
jetzt eingeschränkten Betätigung, in einem restringierten Maße — unterstützt. 
Besonderes Augenmerk ist dem Königreich Dalmatien zugewendet 
worden, da für dieses Land nach dem Kriege ein bedeutender Fremdenzuzug 
erwartet und für den wirtschaftlichen Aufschwung dieses Gebietes von größter 
Wichtigkeit-werden kann. 
Der t)om Wiener Verbände für Fremdenverkehr unternommenen Schaffung 
einer Zentrale zur Ausnützung der neueröffneten Bahnverbindung zwischen 
Berlin, München, Wien, Budapest, Sofia und Konstantinopel für die Zwecke 
des Fremdenverkehres bringt das Ministerium für öffentliche Arbeiten das 
lebhafteste Interesse entgegen. 
Berg- und Hüttenwesen. 
(Denkschrift, Erster Teil, Seite 107.) 
Die Arbeiten zur möglichsten Steigerung der Produktion der staat¬ 
lichen Berg- und Hüttenwerke sind fortgesetzt worden. Namentlich bei den 
Montanwerken in Raibl und Pribram erweisen sich unausgesetzt neue Ma߬ 
nahmen als geboten, nur die Erfordernisse der Heeresverwaltung sicherzu-
	        
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