Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

174 
fälligen Prämien und Stellagen einbezogen wurden, o^nc irgend eine Insol¬ 
venz durchzuführen, so daß der Wiener Platz von den: Ballast der alten 
Geschäfte befreit war; es blieben nebst den auf spätere Termine laufenden 
Prämien und Stellagen nur mehr die Engagements in Türkenlosen (als 
Medioeffekt) sowie die Geschäfte in Devisen und Valuten in Schwebe. 
Am 12. September wurden die Türkenlose, an den jeweiligen Monats¬ 
schlüffen die betreffenben Prämien und Stellagen und schließlich mit Unter¬ 
stützung der Postsparkasse und der Banken am 5. Jänner 1915 die Mark- 
notenengagements abgewickelt. Derzeit sind nur mehr die Geschäfte in Devisen 
unbereinigt, welche erst nach Friedensschluß erfüllt werden können. 
Privater Geschäftsverkehr. Der Geschäftsverkehr, der nicht stille stehen kann, wickelt sich seither 
von Kontor zu Kontor ab, teils mit, teils ohne Intervention der beeideten 
Sensale, wobei seitens der Börsekammer streng darauf gesehen wird, daß sowohl 
die Banken wie auch die privaten Börsebesucher jede Art von Annoncierung 
in öffentlichen Blättern, so weit sie sich auf Effekten, Devisen und Valuten 
bezieht, unterlassen. Gegen Zuwiderhandelnde wird mit Disziplinarstrafe vor¬ 
gegangen. 
Da in diesem privaten Verkehre eine regelmäßige Preisbildung und 
auch eine verläßliche Preisermittlung unter den erforderlichen Garantien nicht 
möglich ist, wurden im administrativen Wege die erforderlichen Verfügungen 
getroffen, um eine Veröffentlichung von Preisen zu verhindern. 
Warenbörsen. 
Im Warenbörsenverkehre lagen die Verhältnisse insofern anders, als 
eine zwingende Veranlassung zur Schließung der Warenbörsen nicht allgemein 
gegeben war. 
Die Wiener Börse hatte allerdings am 1. August 1914 auch die 
Einstellung des Verkehres an der Warenbörse verfügt, der seither auch nicht 
wieder eröffnet wurde. 
Dagegen blieb die Prager Zucker- und Warenbörse offen. Am 25. Sep¬ 
tember 1914 sah sich die Prager Börsekammer veranlaßt, den börsemäßigen 
Verkehr und Handel in Rohzucker bis auf weiteres einzustellen. Die steigende 
Lebhaftigkeit des privaten Verkehres in effektivem Rohzucker führte am 
5. Februar 1915 zu dem Beschlusse, den regelmäßigen Börseverkehr in 
Rohzucker und die Kursnotierung für diesen Artikel vom 8. Februar ange¬ 
fangen wieder aufzunehmen. Bald stellte es sich aber heraus, daß bei dem 
Abgänge regulärer Käufer und Verkäufer eine Umsatztätigkeit, welche eine 
verläßliche Grundlage für die Preisnotierung hätte bilden können, nicht zur 
Entwicklung gelangte. Mit Beschluß der Börsekammer vom 30. März 1915 
wurden daher die Notierungen für Rohzucker wieder eingestellt. Für Konsum- 
zucker und andere Artikel (Spiritus) finden aber die offiziellen Notierungen 
nach wie vor statt und die regelmäßigen Börseversammlungen an der Prager 
Warenbörse haben keine Unterbrechung erfahren. 
Die Triester Börsedirektion hatte ebenso wie im Effektengeschäfte auch 
im Warengeschäfte und auf dem Kaffeeterminmarkte am 26. Juli 1914
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.