Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

Betriebsstoffe. 
Sanitätszüge. 
Betriebsmittel. 
ursprünglichen Anforderungen weitaus größeren Anzahl von Lokomotiven im 
Etappenraum. 
Vereinfachte Wagenabfertigungs- und Meldevorschristen in den Über¬ 
gangsstationen mit dem befreundeten Auslande sicherten die Beschleunigung 
des Wagenumlaufes und die weitestgehende Ausnützung des Fahrparkes. 
Schwierigkeiten erwuchsen infolge der zeitweise sehr erschwerten Nach¬ 
schaffung einzelner Betriebsstoffe, insbesondere von hochwertigem Schmier¬ 
material, Holz und auch von Kohle. Bon großer Bedeutung waren daher 
die bereits zu Beginn des Krieges auf lange Zeit voraus eingeleitete Stärkung 
der Vorräte, sowie die nach eigenen Direktiven angeordnete und strenge 
kontrollierte Verwendung der oft leichter erhältlichen minderwertigen Sorten 
von Schmiermitteln, zum Teile auch die Außerbetriebsetzung einzelner, 
hochwertiges Material beanspruchender Einrichtungen und selbst ganzer 
Maschiuenserien. 
Ein billiger und bleibender Ersatz für Unterzündholz wurde durch 
Verwendung von ausgemusterten Schwellen und Abfall von Werkhölzern 
geschaffen, welche auf besonders hergestellten mechanischen Holzzerkleinerungs¬ 
anlagen in einer großen Reihe von Zugsförderungsstationen zugerichtet 
werden; dem gleichen Zweck dienten die in großen Massen beschafften, 
fabriksmäßig hergestellten Unterzünder, die Einrichtung von Anheizöfen, 
schließlich auch die Verwendung von Koks-, Gas- und Torffeuern. Die in 
der Kohlenvorsorge getroffenen Maßnahmen (besondere Rapportierung der 
Kohlenvorräte, rechtzeitig und darum ohne große Opfer vorbereitete Erhöhung 
der Kriegsvorräte auf den dreifachen Umfang, ständiger Ausgleich zwischen 
den einzelnen Depotstellen, sowie Kohlenaushilfskäufe von rund 85.000 Tonnen) 
ermöglichten nicht nur die Deckung des eigenen Bedarfes an Betriebs- und 
Hausbrandkohle, sondern auch die Abgabe an besonders notleidende Verwal¬ 
tungen, Industrien, Sanitätsanstalten und für Eisenbahnsicherungstruppen. 
Zur Hebung der Leistungsfähigkeit des Betriebes wurde die Fertig¬ 
stellung und auch der Baubeginn größerer Zugsförderungsanlagen als Not¬ 
standsbauten, ebenso zur Lagerung der erhöhten Mengen an Vorratskohle 
an einzelnen Orten Erweiterungen von Depotplätzen veranlaßt. 
Zur Bewältigung des ganz besonders gesteigerten Verbrauches nament¬ 
lich in einzelnen, im Etappenraume gelegenen Ausrüstestationen, weiter auch zur 
rascheren Entladung der einlangenden Kohlenwagen, zur Beschleunigung des 
Wagenumlaufes und zur Verringerung des Personalbedarfes wurde die 
Handverladung vielfach ausgeschaltet und durch Errichtung mechanischer 
Bekohlungsanlagen großer Leistung ersetzt. Mit der raschen Lokomotivans- 
rüstung war dabei gleichzeitig eine gesteigerte Lokomotivausnützung erreicht. 
Zur anstandslosen Beheizung der langen Kranken- und Postzüge 
wurden Tenderlokomotiven bereitgestellt. 
Spezielle Maßnahmen bezweckten die möglichste Vermeidung von 
Erschütterungen beim Anfahren itnb Anhalten der Sanitätszüge und die' 
rechtzeitige und rascheste Revision, beziehungsweise Einstellung dieser Züge 
zur Reparatur in die Werkstätten. 
Weitgehende Vorkehrungen dienten der Anpassung der Lokomotiven 
und sonstigen Betriebsmittel an die jeweilige Kriegslage. Die zentral durch¬ 
geführte Disposition der Militärverwaltung über den Lokomotivpark und
	        
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