Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

119 
Mannschafts- und Ver- 
wundetentransport. 
Evakuierte Stationen und 
Linien. 
Ferngüterzugsverkehr. 
visionierungszüge eingerichtet und die Beförderung anderer wichtiger 
Nahrungsmittel mit den Postzügen der Kriegsfahrordnung ermöglicht. 
Eine Reihe von Einrichtungen erforderte der Mannschafts- und Ver¬ 
wundetentransport, so für Beheizung der verwendeten gedeckten Güter¬ 
wagen, die Aufstellung von Beobachtungsstationen mit Vorsorgen fiir das örtlich 
vollständig getrennte Aus- und Einwaggonieren der ankommenden und ab¬ 
gehenden Transporte, die Einrichtung und Erweiterung von Desinfektions¬ 
anlagen, die besondere Reinhaltung der Stationen und des Bahnkörpers, die 
Abziehung von Wagen mit gepolsterten Abteilen in den aus dem Etappen¬ 
bereiche rollenden Zügen. Die Gleisanlagen einzelner Stationen wurden mit 
Rücksicht auf die gesteigerten Anforderungen des Verkehres erweitert. Andrer¬ 
seits hat die Staatseisenbahnverwaltung Teile von Magazinen, Wagenremisen 
und anderen Gebäuden für Depotzwecke, für den Labedienst oder für Spitals¬ 
zwecke der Heeresverwaltung oder dem Roten Kreuze überlassen. 
Umfangreiche Arbeiten verursachten die Vorbereitungen für die Wieder¬ 
inbetriebnahme der evakuierten Stationen und Linien, die Evidenthaltung des 
evakuierten Eisenbahnpersonals und dessen steter Bereitschaft, die Bereithaltung 
der erforderlichen Inventarien und Materialien, der Ersatz des Verlorenen 
durch Neuanschaffung, beziehungsweise Requisition bei den durch den Krieg 
nicht direkt betroffenen Direktionen, die Aufstellung ambulanter Betriebs¬ 
stellen in zerstörten Stationen u. a. 
Als auf einem Teil des Staatsbahnnetzes die beschränkte Zivilfahr¬ 
ordnung an Stelle der Kriegsfahrordnung getreten war, wurde bei der Be¬ 
förderung der Frachten — insoweit als es die damals bestandenen Verhält¬ 
nisse und das zur Verfügung stehende Frachtenmaterial möglich machten — 
sofort wieder auf das früher bestandene und bewährte System des Fern¬ 
güterzugsverkehres gegriffen, wodurch die Beschleunigung der Transporte 
und der rasche Umsatz des Wagenmaterials in äußerst wirksamer Weise 
gefördert wurde. 
Zugsfördrrungsdienst. 
Die mit dem militärischen Aufmarsch und den späteren großen Truppen-, 
Verwundeten- und Materialtransporten verbundenen Verkehrsleistungen 
stellten an den Zugsfördernngsdienst außergewöhnliche Anforderungen, welchen 
nur mit größter Selbstverleugnung des Personals Rechnung getragen 
werden konnte. Durch eine gleichmäßige Ausnützung der vorhandenen Lokomotiv- 
mannschaften, abgekürzte Einschulung von Schlossern im Führer- und Heizer¬ 
dienst, Vereinfachung des Prüfungswesens, Heranziehung von Pensionisten 
und von Unfallsrentnern zur neuerlichen Dienstleistung, Verwendung von 
weiblichen Hilfskräften und Kriegsgefangenen zur Kohlenmanipulation konnte 
der große Bedarf an genügend allsgebildeter Lokomotivmannschaft mb der 
Ersatz für die zur Kriegsleistung einberufenen Arbeiter gedeckt werden. 
Die provisorisch verfügte Vereinfachung der Übernahme neugelieferter 
Lokomotiven, die Schaffung von provisorischen Lokomotivdispositionsstellen und 
Ausrüstestationen, endlich eine teilweise Verkehrseinstellung auf minder 
wichtigen Strecken ermöglichten die Bereitstellung einer gegenüber den
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.