Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

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Rationelle Verwendung von 
Lebensmitteln. 
Gewerblicher Unterricht für 
Flüchtlinge und für Kriegs¬ 
invalide. 
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gelösten patriotischen Gefühle besonders nahegelegt worden. Die Schüler haben 
ihr Können und Wissen nach Kräften in den Dienst der Allgemeinheit gestellt, 
so bei Leistung landwirtschaftlicher Arbeiten, beim Hilfsdienste in technischen 
und gewerblichen Betrieben, in Änltern und an sonstigen öffentlichen 
Stellen sowie bei Förderung humanitärer und charitativer Zwecke. Die 
Einrichtungen vieler gewerblicher Fachlehranstalten sind für die Herstellung 
von Behelfen und Wäschestücken für kranke und verwundete Soldaten sowie 
für die Lieferung von Material für die Armeen im Felde mit Erfolg heran¬ 
gezogen worden. Ilm der sich namentlich zu Anfang der kriegerischen Ereignisse 
geltend niachenden Spitalsnot zu steuern, wurde auch eine ganze Reihe 
gewerblicher Unterrichtsanstalten zur Unterbringung kranker und verwundeter 
Krieger evakuiert und es dabei doch ermöglicht, den notwendigen Unterrichts- 
betrieb, wenn auch in restringiertem Maße, aufrecht zu erhalten. 
Die zeitgemäße Verwendung der vorhandenen Lebensmittelvorräte und 
die Sicherstellung weiterer Nahrungsmittel wurden auch im Bereiche des ge- 
werblichen Bildungswesens gefördert. Insbesondere bildeten die Schonung der 
Mehlvorräte, die entsprechende Verwendung von Ersatzmehlen in der 
Hauswirtschaft und die Probleme einer rationellen Volksernährung überhaupt 
den Gegenstand zahlreicher, den jeweiligen örtlichen Verhältnissen angepaßter, 
mit praktischen Kochproben verbundener Vorträge der Koch- und Haushaltnngs- 
schulen und verwandter Anstalten. 
Zahlreiche gewerbliche Unterrichtsanstalten haben an der Aktion zur 
Beschäftigung und zum Unterricht der Flüchtlinge aus den vom Feinde be¬ 
setzten oder bedrohten Reichsgebieten Anteil genommen. 
Auch an der int Zuge befindlichen Hilfsaktion für Kriegsinvalide 
namentlich soweit hierbei die Anlernung der Kriegsinvaliden, ihre Rücküber, 
führnng in die frühere Beschäftigung oder ihre Überführung in neue Erwerbs¬ 
zweige, dann die Vermittlung von Arbeitsplätzen in Betracht kommt, nimmt 
die Verwaltung des gewerblichen Bildungswesens nnb der Gewerbeförderung 
mit ihren für die mannigfachsten gewerblichen Berufsrichtungen.wohleingerichteten 
Schulen, Werkstätten, Sammlungen und Behelfen wirksamen Anteil. 
Militärlieferungen des Kleingewerbes. 
Der durch die kriegerischen Verwicklungen sich ergebende enorme Bedarf 
an Bekleidungs- und Ausrüstungssorten brachte es mit sich, daß zu seiner 
teilweisen Deckung das Kleingewerbe in weitaus höheren: Maße als in 
Friedenszeiten herangezogen werden mußte. 
So hat das Ministerium für Landesverteidigung sofort bei Beginn der 
Mobilisierung an sämtliche, kleingewerbliche Genossenschaften, welche bereits im 
Frieden vertragsmäßig mit Lieferungen für die Landwehrverwaltung betraut 
waren, ein die Friedenslieferungen bedeutend übersteigendes Quantum von 
Schuhen und sonstigen Ausrüstungssorten aus Leder direkt vergeben, und diese 
Genossenschaften sind auch jetzt noch mit diesen Lieferungen beschäftigt. 
Außerdem wurde von der Landwehrverwaltung die Lieferung eines 
größeren Quantums von ledernen und leichten Schuhen, dann von Rüstnngs-
	        
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