Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

Feldzug 167S. 
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quartiere, welche die Truppeil im November in Schwaben und Franken 
und in der Nheinpfnlz bezogen, während die Franzosen in den Sund- 
gau, nach Burgund, Elsaß und Lothringen abrückten. 
Am 26. April 1678 hatte sich die Armee abermals unter dem 
Befehle des Herzogs von Lothringen bei Offenburg concentrirt. — 
Freiburg, das am 15. November vorigen Jahres capitulirt hatte, sollte 
dem Feinde wieder entrissen werden, der durch dessen Besitz eine große 
Strecke des rechten Rheinnfers beherrschte. Der Herzog von Loth 
ringen rückte daher gegen Emmendingen vor, schlug eine feindliche Ab 
theilung bei Stauffen, wagte aber keine weitere Bewegung gegen das 
bei Langendenzlingen gelagerte, an Stärke überlegene französische Heer. 
Marschall Crsqni überfiel am 6. Juli den bei dem Brückenkopf 
von Rhcinselden mit 4000 Mann gelagerten FM8. Grafen Starhem 
berg, der sich mit empfindlichem Verluste, aber in. guter Ordnung 
vor der Uebermacht zurückzog, die Brücke hinter sich in Brand stecken 
ließ und dadurch den Uebergang der Franzosen verhinderte. — Bei 
diesem Anlasse fielen zwei ausgezeichnete Offiziere: der Prinz Carl 
von Badenund der Oberst-Lieutenant Morion des Infan 
terie-Regiments Sonches (1809 als Stein-Infanterie Nr. 50 redn- 
cirt). Nachdem am 8. October die Rheininseln bei Offenbnrg durch 
die kaiserlichen Truppen genommen wurden nnd der Herzog von 
Lothringen für die Erhaltung der Stadt Straßbnrg und der Rhein 
brücke Sorge getragen hatte, bezog dessen Armee die Winterquartiere 
im Schwarzwalde, Kinzigerthale, in und um Straßburg. 
Während dieser Kämpfe wurden die schon vor mehreren Jahren 
begonnenen Friedensunterhandlungen zu Nimwegen emsig 
fortgeführt. Der wirkliche Congreß war Anfangs März 1677 er 
öffnet worden. Nach vielen unausführbaren Entwürfen und Verhand 
lungen, die im Jahre 1678 durch neue Feindseligkeiten gestört nnd 
verzögert wurden, kam endlich der Friede zwischen allen kriegführenden 
Mächten zu Stande. Kaiser Leopold I. unterzeichnete das Friedens- 
docnment am 5. Februar 1679 nnd am 10. August rückten die 
') Carl Bernhard Prinz von Baden, geboren 14. Januar 1657, ei» 
jüngerer Halbbruder des Markgrafen Hermann, Sohn des Markgrafen Wilhelm 
aus dessen zweiten Ehe mit Maria Magdalena Gräfin zu Oettingen, fiel im 
22. Lebensjahre am 6. Juli 1678 bei Rheinfelden durch einen Schuß getödtet.
	        
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