Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

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Wappeilverbessermig im Fürstendiplome. 
Wir haben über die das Andenken Ernst Rüdiger Starhem 
bergs die ehrende Erwähnung von Seite eines officiellen kaiserlichen 
Actenstückes, 64 Jahre nach seinem Hinscheiden, berichtet, wir wollen 
jetzt mehrere vaterländische Historiker des 19. Jahrhunderts über den 
Vertheidiger Wiens in der zweiten Türkenbelagernng sprechen hören. 
Freiherr von Hormayer, >) der spätere politische Renegat 
lind Verfasser der „Anemonen aus dem Tagebuche eines alten 
Pilgersmannes", schreibt (Hl dem Werke: Wien, seine Geschicke 
und seine Denkwürdigkeiten, IV. Band, Wien 1823, Seite 167): 
„Bei der Artillerie ein echter Vorgänger Wenzel Liechtensteins, ist er 
„(Rüdiger Starhemberg) auch darum unvergeßlich, weil er, als 
„Hofkriegsrnths-Präsident, der Infanterie einen stehenden Fuß 
„selbe Nachfolgendermassen verbessert und mit denen fürstlichen Insignien gezieret, 
„als mit Nahmen einen quatrirten Schild, in dessen mit Silber und Roth in 
„die Länge getheilten Feldt eine an dessen Fuß uralte Bastey befindlich 
„hinter welcher der Wienerische St. Stephans-Thurm hervorreicht, 
„und auf dessen Spitze ein goldenes Patriarchencreutz, unter 
„solchem aber ein herabfallend Ottomanisches Mond- und Stern- 
deichen zu ersehen: das zweyte Feldt ist in sechs gleiche Theile mit weiß und 
„roth gewechselt und mit einem blauen Sparren belegt, in dritten ist ein gegen 
„die rechte gelehnter eiserner Anker mit einem goldenem Quer-Holtz, und in dem 
„vierten goldenen Feldt eine geschlungene goldgecrönte blaue Schlange mit vorge 
schlagener rothen Zunge abzunehmen: In der mitte des Schilds befindet sich 
„ein mit einem rothen Schildsfuß entworffenes silbernes Hertz-Schildlein, in 
„welchem ein zum Streit gerichtetes hervorwachsendes goldgecröntes aus Ohren 
„und Maul Feuer ausgehendes, mit aufgewundenen doppelten Schweifs in der 
„rechten Pfote einen mit Lorbeer-Zweig umbwundenen Degen und 
„in der linken ein abgeschlagenes Türkenhaupt haltendes Panter- 
„thier: in dem rothen Schildssuß aber der Buchstabe I^über welchem 
„eine Kahl. Crone schwebet, zu ersehen ist: den ganzen Schildt ober welchem 
„der mit Perlen besezte Fürstenhut ruhet, umgiebet ein rother mit Hermelin ge 
fütterter fürstlicher Mantel. 
„Allermassen dann solch fürstliches Wappen und Kleinod in der Mitte 
„dieses Unsers Kayl. Königl. Diplomatie gemahlet und mit Farben eigentlich ent- 
„worfen ist. 
„Wien, am 13. November 1765." 
Z Joseph Freiherr von Hormayr zu Hortenburg, k. k. Hofrath 
und österreichischer Historiograph, geboren zu Innsbruck am 20. Januar 1781, 
gestorben zu München als Director des baierischen Reichsarchivs am 5. No 
vember 1848. Siehe detaillirte Biographie nebst Angabe aller seiner Schriften 
von Wurzbach, Biographisches Lexikon, IX. Band, Seiten 277 bis 287.
	        
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