Schaumbergische Erbschaft.
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mälung mit der Gräfin Anna von Schaumberg, ^ Schwester des
Grafen Wolfgang, des letzten Sproßen dieses einst so mächtigen und
reichen Hauses, brachte er bei dessen Aussterben den größten Theil der
Grafschaft Schaumberg sammt den Herrschaften Efferding, Peuer-
bach, Staufs, Erlach, Mistelbach, Mauth, Aschach u. s. w. an sich
und vermehrte dadurch in hohem Grade die Macht, den Reichthum
und das Ansehen seiner Familie. — Anna von Schaumberg
gebar ihrem Gatten Erasmus achtzehn Kinder, und zwar sieben
Töchter und eilf Söhne, von denen Rüdiger der neunte dieses
Namens, Gundaker und Heinrich die Stifter dreier Hauptlinien
ihres Hauses wurden.
Gleich dem größern Theil des höhern österreichischen Adels jener
Zeit, waren auch die Starhemberge in die verderblichen Religions
streitigkeiten hineingerissen worden und dadurch mehrmals gefährdet,
den ruhmvoll erworbenen Glanz ihres Hauses einzubüßen. — Dies
war auch die Ursache, wie das kaiserliche Diplom über das Oberst-
Erbmarschallamt in Oesterreich ob und unter der Enns
ausdrücklich mit den Worten „Odstaeulmn. neHZ-ionis" er-
Luthers, mit welchem er wie jener im brieflichen Verkehre stand. Seiner
Betheiligung und Verdienste bei der ersten Türkenbelagerung Wiens, sowie
seiner Vermälung ist bereits oben erwähnt. — Nach dem Ableben seiner ersten
Gemalin, der gebornen Gräfin Schaumberg, vermülte sich Erasmus zum
zweiten Male 1553 mit Regina Herrin von Pollheim, welche Ehe aber kinder
los blieb. — Erasmus von Starhemberg starb am 8. September 1560 und
wurde in der Familiengruft zu Helmonseed begraben. — Seine Witwe starb
1572. Von den dreien durch seine Söhne gestifteten Hauptlinien erhielt sich jene
seines Sohnes Rüdiger (die Gundakers erlosch 1643 und jene Heinrichs
erst 1857).
') Die Grafen von Schaumberg waren eines der mächtigsten Ge
schlechter Ober-Oesterreichs; wir finden sie seit 1165 im Besitze des Donauthales;
und ihre Herrlichkeit dehnte sich schon damals bis zur Rotensala aus. Sie waren
reichsunmittelbare Herren, und der dreijährige Kampf Heinrich VII. von Schaum
berg gegen Herzog Albrecht III. von Oesterreich 1380—1383 ist historisch be
kannt. Wolfgang II., gestorben am 12. Juni 1559, war der Letzte dieses uralten
Hauses. In der Lehensverleihung Kaiser Rudolph II. vom Jahre 1583 wurde
den Herrn von Starhemberg ausschließlich erlaubt, das Schaumbergische
Wappen zu führen und ihrem Wappenschilde beizufügen. Noch heute beherrschen
die Ruinen der Schaumburg die weite Fläche von Efferding und einen
Theil des Donauthales, stolze Zeugen einstiger Macht! — Aber auch an die Ver
gänglichkeit von Glanz und Ruhm mahnen jene historischen Ueberreste.