Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

Rüdiger VII. Herr von Starhemberg. 
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gereizt, die Bürger Wiens in Ausruhr erhoben, da eilte Rüdiger 
Starhemberg mit 2000 auf eigene Kosten geworbenen Reitern seinem 
hartbedrängten Kaiser zu Hülfe und versetzte die Wiener durch einen 
Ueberfall der Donaubrücken in einen solchen Schrecken, daß sie all 
ihr Geld, Silber und was sie Kostbares hatten, in die Keller ver 
gruben. Der bekannte Historiker und Zeitgenosse jener Epoche, Aeneas 
Sylvins, späterer Papst Pius II., gibt bei diesem Anlasse Rüdiger VII. 
von Starhemberg von dessen bewiesener Treue und Tapferkeit mit 
den Worten Zeugniß, daß er allein es war, dem der Kaiser seine 
Befreiung von den Waffen der Aufwiegler zu danken hatte. — So 
hatte Rüdiger Starhemberg 1452 das gegen den Kaiser auf 
rührerische Wien in eben dieselbe Angst versetzt,, aus welcher einer 
seiner Nachkommen, nämlich Graf Ernst Rüdiger Starhemberg, 
das seinem Landesfürsten 1683 getreue Wien durch tapfere Ver 
theidigung gegen die Macht der Ungläubigen befreite. 
Johann, der Sechste dieses Namens, Herr von Starhem 
berg, war zur Zeit der ersten Türkenbelagerung Wiens 1529 als 
9 Rüdiger VII., Herr von SLarhemberg, pilgerte in früher 
Jugend mit dem damaligen Erzherzoge, späteren Kaiser Friedrich IV. nach 
Palästina; bei Kaiser Albrechts II. Leichenfeier zu Wien 1439 trug er das Scepter 
des Königreichs Böhmen. 1441 zum Landmarschall in Oesterreich ernannt, wurde 
Rüdiger VII. während der Nomfahrt Kaiser Friedrich IV. 1451 Mitglied der 
von diesem eingesetzten Regentschaft. Seine Parteinahme für seinen kaiserlichen 
Herrn ist bereits oben im Texte erwähnt. 1455 wurde Rüdiger Rath und 
Kämmerer des Königs Ladislaus Posthumus, und 1457 an die Spitze der höchst 
glänzenden Gesandtschaft gestellt, welche an den königlich französischen Hof abging, 
um die Prinzessin Magdalena, Tochter König Carl VII. von Frankreich, als Braut 
des Königs Ladislaus abzuholen. Da aber dieser gerade während der Anwesen 
heit der Gesandtschaft zu Paris nach kurzer Krankheit zu Prag starb, so war 
natürlicherweise diese Sendung erfolglos geworden. Anläßlich des Bruderzwistes 
zwischen Kaiser Friedrich und Erzherzog Albrecht VI. war es hauptsächlich Rüdiger 
Starhemberg, der am Landtage zu Tulln 1462 jene Streitigkeiten beilegte. 
Auch nach dem Einfalle Mathias Corvinus hielt Rüdiger treu zu seinem Herrn. 
1467 hatte er die damaliger Zeit seltene Auszeichnung, mit rothem Wachs siegeln 
zu dürfen. Rüdiger war seit 1431 mit Christine Herrin von Puchheim vermält, 
seine männliche Descendenz erlosch aber bereits mit seinem Enkel Georg, der 
1481 starb. Rüdiger selbst ist am 24. Juni 1480 gestorben. 
2) Johann VI., Herr von Starhemberg, Bartholomäus' Starhem 
berg aus dessen Ehe mit Magdalena von Losenstein erstgeborner Sohn, geboren 
1494, befand sich 1519 bei der Gesandtschaft, welche die österreichischen Stände an 
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