Volltext: 100 Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges

Nr. 32 (277) 
Der Deutsche Geschäftsträger in London an das Auswärtige Amt 
Bericht 
London, den 29. März 1939 
In der Unterhaussitzung vom 28. März richteten die der 
Arbeiterpartei angehörenden Abgeordneten Greenwood und 
Dalton Anfragen an den Premierminister, in denen sie nähere 
Aufklärung über den Stand der von der Britischen Regierung mit 
anderen Regierungen zur Zeit geführten Besprechungen erbaten. 
Der Abgeordnete Greenwood wollte wissen, ob die De¬ 
klaration, die gewissen Mächten vorgelegt worden sei, sich 
nur auf Konsultation beziehe, oder obgegenseitiger Beistand, 
unter Umständen auch militärischer Art, vorgesehen sei. 
Der Premierminister antwortete, es sei außerordentlich 
schwierig und delikat, jetzt schon alle Karten auf den Tisch 
zu legen, doch könne aus dem, was er früher in diesem Zu¬ 
sammenhang gesagt habe, ohne weiteres geschlossen werden, 
daß das, was die Regierung im Sinne habe, sehr viel weiter gehe 
als Konsultation. (“It will, at any rate, be readily understood, 
from what I have said previously, that what the Government 
have in mind, goes a graet deal further than consultation”.) 
Der Abgeordnete Dalton wollte wissen, ob man Polen 
gegenüber klargemacht habe, daß die Britische Regierung 
willens sei, gemeinsam mit anderen Regierungen Polen für 
den Fall, daß es das nächste Opfer „deutscher Aggression“ 
sein würde, zu Hilfe zu kommen. Der Premierminister ant¬ 
wortete, daß er in dieser Hinsicht noch gewisse Zurückhaltung 
wahren zu müssen glaube, doch sei er bereit zu sagen, daß 
die Britische Regierung den anderen Regierungen, mit denen 
sie in Konsultation stände, eindeutig klargemacht habe, was 
die Britische Regierung unter bestimmten Umständen zu tun 
bereit sei. 
Im Auftrag 
von Selzam 
80
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.