Volltext: 100 Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges

Nr. 21 (232) 
Der Deutsche Botschafter in Baris an das Auswärtige Amt 
Bericht 
Paris, den 10. Dezember 1938 
Herr Duff Cooper hat am 7. Dezember im hiesigen „Théâtre 
des Ambassadeurs“ einen Vortrag über das Thema „Die 
französisch-britische Freundschaft und der Frieden“ gehalten. 
Der Redner betonte in seinen kriegshetzerischen Ausführun¬ 
gen, die in jeder Hinsicht — mitunter auch in verletzender 
Form — gegen Deutschland gerichtet waren, die Notwendig¬ 
keit einer französisch-englischen Koalition zur Verteidigung 
der beiderseitigen Interessen. Wenn Deutschland auch stark 
sei, so seien die beiden Völker zusammen ihm ebenbürtig, und 
der Ausgang eines eventuellen Konfliktes brauche durchaus 
nicht zugunsten Deutschlands auszufallen. Duff Cooper 
tröstete sich damit, daß Amerika im Falle eines Konfliktes als 
der große Freund der westlichen Demokratien im Hintergrund 
stehen würde. Ein neuer Krieg würde weniger das Schicksal 
Englands und Frankreichs, als das der gesamten Zivilisation 
aufs Spiel setzen. Alle vergangenen Zivilisationen, so meinte er 
im Hinblick auf Deutschland, seien von kulturell minderwer¬ 
tigeren, zahlenmäßig aber stärkeren Völkern zerstört worden. 
Im Auftrag 
Bräuer 
Nr. 22 (233) 
Der Deutsche Botschafter in London an das Auswärtige Amt. 
Telegramm 
London, den 5. Januar 1939 
Ich habe den angeordneten Schritt erst heute ausgeführt, 
um den bisher auf Weihnachtsurlaub abwesenden Lord Halifax 
persönlich sprechen zu können. Ich habe schärfste Verwahrung 
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