Volltext: 100 Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges

Die Ursachen dieser Entwicklung liegen 
1. in der unmöglichen Grenzziehung, wie sie durch das 
Versailler Diktat vorgenommen wurde, 
2. in der unmöglichen Behandlung der Minderheit in den 
abgetrennten Gebieten. 
Die Deutsche Reichsregierung geht daher bei diesen Vor¬ 
schlägen von dem Gedanken aus, eine endgültige Lösung zu 
finden, die die unmögliche Situation der Grenzziehung be¬ 
seitigt, beiden Teilen ihre lebenswichtige Verbindungsstraßen 
sichert, das Minderheitenproblem — soweit irgendmöglich — 
beseitigt und, soweit dies nicht möglich ist, das Schicksal der 
Minderheiten durch eine sichere Garantie ihrer Rechte er¬ 
träglich gestaltet. 
Die Deutsche Reichsregierung ist überzeugt, daß es dabei 
unerläßlich ist, wirtschaftliche und physische Schädigungen, 
die seit dem Jahr 1918 stattgefunden haben, aufzudecken und 
im vollen Umfange wiedergutzumachen. Sie sieht selbst¬ 
verständlich diese Verpflichtung als eine für beide Teile 
bindende an. 
Aus diesen Erwägungen ergeben sich folgende praktische 
Vorschläge: 
1. Die Freie Stadt Danzig kehrt auf Grund ihres rein deut¬ 
schen Charakters sowie des einmütigen Willens ihrer 
Bevölkerung sofort in das Deutsche Reich zurück. 
2. Das Gebiet des sogenannten Korridors, das von der 
Ostsee bis zu der Linie Marienwerder—Graudenz—Kulm 
—Bromberg (diese Städte einschließlich) und dann etwa 
westlich nach Schönlanke reicht, wird über. seine Zu¬ 
gehörigkeit zu Deutschland oder zu Polen selbst, ent¬ 
scheiden. 
3. Zu diesem Zweck wird dieses Gebiet eine Abstimmung 
vornehmen. Abstimmungsberechtigt sind alle Deutschen, 
die am 1. Januar 1918 in diesem Gebiet wohnhaft waren 
oder bis zu diesem Tage dort geboren wurden, und des- 
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