Volltext: Österreich und Russland seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Von 1488 - 1605 (1 / 1906)

Ueber sberger, Österreich und Rußland, I. 
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Exkurs I 
Ich habe wie Rydberg für Lichnowsky 8, Urkundenverzeichnis Nr. 1747, 
das Jahr 1491 angenommen. Dafür spricht auch Nr. 1746, das sicher auch 
mit 1491 zu datieren ist; denn daß Thurn im März 1492 von neuem nach 
Rußland geschickt wird, da er doch erst am 12. April 1492 Moskau verläßt, 
ist wohl kaum möglich. Wir müssen den Fehler bei der Eintragung der 
Konzepte in das Register suchen. Wir wissen jetzt, wie wenig verläßlich die 
Eintragungen in die Registerbücher waren. (Vergl. darüber W. Bauer, Das 
Register- und Konzeptswesen in der Reichskanzlei Maximilians I. bis 1502, 
Mitteil, des Institutes für österr. Geschichtsforschung 26, S. 247 ff.) So ist es 
auch wahrscheinlich, daß in unserem Falle ein solcher Fehler vorliegt. Es 
waren mehrere Konzepte, die sich auf russische und schwedische Angelegen 
heiten bezogen, aus den Jahren 1491 und 1492 einzutragen. Zuerst trug der 
Kanzleibeamte ein Konzept vom 20. Juni 1491 (Lichnowsky 8, Nr. 1557) auf 
fol. 53 v f. (W. St. A. RR. FF.) ein. Dann trug er ein Konzept vom 20. März 
1492 (Lichnovsky, Nr. 1751) anschließend auf fol. 54 v bis 56 v ein, dann 
nochmals mehrere Konzepte aus den Jahren 1491 (Lichnovsky 8, Nr. 1749, 
1750,1748, 1747, 1746) der Reihe nach von fol. 56 v —59. Er hatte nun aber 
übersehen, daß nach dem Stücke von 1491 bereits ein solches von 1492 ein 
getragen war, und setzte, um sich das Datum zu ersparen, einfach „ut supra“. 
Übrigens vollkommen befriedigend ist auch diese Erklärung nicht, weil 
es doch auffällig ist, daß die Urkunde von 1492 und jene fünf von 1491 vom 
selben Orte, Monat und Tag datiert sind, aber solange uns da s Itinerar Maxi 
milians für die Zeit von 1486—1493 nicht vorliegt, wird sich diese Frage 
weder bejahen noch verneinen lassen.
	        
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