Vorwort
Der Reiter kampf bei Jaroslawice, vielleicht der letzte Aus¬
läufer ritterlichen Streitens hoch zu Roß in geschlossener Masse
mehrerer Schwadronen auf beiden Seiten, hat namentlich auf
russischer Seite viel Interesse erregt und mehrere Darstellungen
gezeitigt, Welchen Schwierigkeiten solche speziell bei Reiter¬
kämpfen begegnen, ist allgemein bekannt, Gerade diese Attacke
ist aber nicht nur vom rein historischen Standpunkt bedeutsam,
sondern eröffnet auch Ausblicke auf die Begrenzung der Mög>
lichkeit der Verwendung der blanken Waffe und der den Reiter¬
massen innewohnenden Stoßkraft angesichts der Wirkung mo¬
derner Feuerwaffen sowie auf die Schwierigkeiten der Führung
großer Kavalleriekörper, Nun hat in jahrelanger Arbeit Oberst
Freiherr von Waldstätten aus dem Wiener Kriegsarchiv sowie
von Teilnehmern am Kampfe auf beiden Seiten ein so reiches
Material zusammengetragen, daß sich alle Zufälligkeiten und
Umstände, die zur Attacke führten, sowie die Vorgänge in dieser
selbst restlos aufklären ließen und ein lebendiges Bild dieser
interessanten Episode aus dem großen Kriege entworfen werden
konnte. Diese seltene Gunst des Schicksals und die Eigenart des
Stoffes rechtfertigen wohl, daß die Darstellung einen Umfang
annahm, der mit dem im Rahmen der anderen großen Ereig¬
nisse füglich verschwindenden Zwischenfall in den Einleitungs¬
kämpfen des großen Krieges allerdings nicht im Verhältnis steht.
Immerhin hat die Ausführlichkeit den Vorteil, daß der Leser in
diese Kampfhandlung vollen Einblick gewinnt,
Hoen, FML,
AUen jenen, die das vorliegende Werk durch wertvolle schrift¬
liche sowie mündliche Berichte und Angaben über das Reiter¬
gefecht bei Jaroslawice gefördert haben, sage ich an dieser Stelle
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