Volltext: Die Kulturlandschaft des Burzenlandes [2]

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Eichenbestände nur als Ergebnisse rationeller Waldpflege betrachtet werden 
dürfen, auf keinen Fall aber als Bestandteile der llrlandschaft. Wahrschein 
lich warm deren Wälder Mischwälder von Eichen, Pappeln, Ulmen, Birken, 
an die der Zeidener Flurname eines gegenwärtigen Eichenwaldes: „in den 
Birken" erinnert (214 u. a.) 
Eine genaue Grenzziehung zwischen bewaldetem und waldfreiem Land 
ist unmöglich, weil die Weitständigkeit des Eichenwaldes fließende Über 
gänge zur offenen Parklandschaft Hat. Wohl aber lassen sich Gebiete dichter 
Bewaldung und ausgeprägter Offenheit feststellen. Die ersten sind die Fluß 
auen von Alt, Schwarz- und Homorodbach, in denen der Wald durch eine 
dichte Strauchvegetation wohl äußerst verkehrsfeindlich war. Die baum- 
ärmsten Flächen lagen in der Ebene südlich vom Queklengebiet, wo kein 
Flurname auf einstigen Wald Bezug hat. Die Waldsreiheit dieses Gebiets 
wurde zweifellos durch den relativ trockenen und kalkreichen Untergrund 
begünstigt, ist aber doch kaum ohne Annahme menschlicher Einflüsse ganz 
erklärbar. Dabei ist weniger an Rodung zu denken, als an Verhinderung 
der natürlichen Bestockung seit der Römerzeit durch wirtschaftliche Bean 
spruchung der Landschaft. Diese setzt eine gewisse Siedlungskontinuitüt 
seither voraus, aber keine dichte Besiedlung und intensive Bewirtschaftung, 
da allein die Beweidung für die Offenhaltung genügt haben kann. 
2. Die Besiedlung. 
Seit der jüngeren Eisenzeit, deren Beginn man um 400 v. Ehr. anseht, 
wohnen in Siebenbürgen die Daker. Als das Land ein Jahrhundert 
vor Chr. unter römische Herrschaft kommt und in ihm bald eins 
römische Provinzialkultur erblüht, vermischen sich die Einwohner mit den 
zugewanderten romanischen und romanisierten Bevölkerungselementen und 
werden romanisiert. Aus dieser Zeit wurden im Burzenland zahlreiche Über 
reste gefunden (170; 213), dmen bei systematischem Suchen wahrscheinlich 
noch mehr folgen würden. Nach Huß (115, 49) bestand zur Römerzeit fol 
gendes Straßennetz: Vom Kastell Comidava, der heutigen Ortschaft Heviz 
am Altknie westlich vom Eeisterwald, führte eine Straße über den Bogats- 
sattel des Eeisterwaldes nach Nußbach und Marienburg, wo sie sich gabelte. 
Der eine Ast lies über Zeiden und Wolkendorf in die Gegend westlich von 
Rosenau und vereinigte sich hier mit dem andern, der von Marienburg über 
Kronstadt und Neustadt kam. Von Kronstadt aus bestand auch eine Ver 
bindung nach Kezdi-Väsarhely, die wahrscheinlich über Tartlau ging. Wo 
die Straßen westlich von Rosenau zusammenliefen, stand ein Römerkastell) 
dessen Überreste „Erdenburg" heißen. Es bewachte den Törzburger Paß, wie 
das zum gleichen Zweck errichtete Kastell bei CLmpolung auf der Südseite
	        
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