Volltext: Conrad von Hötzendorf

CONRADS AUFSTIEG 
Divisions-Generalstabschef in Lemberg 
Am 29. Oktober 1888 wurde Conrad als Hauptmann zmn 
Generalstabschef der 11. Infanterietruppendivision m Lemberg 
ernannt. Der Divisionär, Feldmarschalleutnant Lamoral Prinz 
Taxis, schätzte seinen Generalstabschef, der ihm bald eine wert¬ 
volle Stütze wurde, außerordentlich hoch ein. Conrad erwarb 
sich durch sein bescheidenes, korrektes Auftreten ebenso rasch 
die Zuneigung der Truppenkommandanten, die in ihm einen 
warmen Förderer ihrer Wünsche fanden. 
Während seiner vierjährigen Tätigkeit verstand er es, bei 
voller Wahrung der Autorität des Divisionärs, seine Kriegs¬ 
erfahrungen auf die Truppen der Division zu übertragen. Die 
von ihm angelegten, äußerst lehrreichen Übungsreisen und -ritte 
erregten das Interesse der anderen höheren Kommandanten der 
Garnison, die sein reifes Urteil in taktischen und praktischen 
Ausbildungsfragen anerkannten. 
Conrad benützte auch in dieser Stellung jede Gelegenheit zur 
Rekognoszierung militärisch wichtiger Räume. Im Dezember 1884 
sprach ihm der Chef des Generalstabes seine besondere An¬ 
erkennung für einen Bericht über das an Ostgalizien grenzende 
russische Gebiet aus. Das rege Interesse Conrads an der kriegs¬ 
mäßigen Ausbildung der Truppen führte zur Erwerbung eines 
von ihm ausgemittelten Gefechtsübungsplatzes für die Garnison 
Lemberg. Im November 1886 sah sich das Korpskommando ver¬ 
anlaßt, Conrad eine Belobung für die sachgemäße Instruktion 
und die mit großem Fleiß durchgeführte Leitung einer Übungs¬ 
reise der Truppenoffiziere auszusprechen. 
Am 1. November 1887 wurde Conrad zum Major im General¬ 
stabskorps befördert und in das 
Büro für operative und besondere General¬ 
stabsarbeiten 
in Wien einberufen. Beim Scheiden von Lemberg wurde ihm 
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