Volltext: Conrad von Hötzendorf

VORWORT 
DES VERFASSERS ZUR ZWEITEN AUFLAGE 
Die überaus freundliche Aufnahme meiner vor Jahresfrist 
erschienenen Biographie des Feldmarschalls Conrad von Höt- 
zendorf in der Tages- und Fachpresse des In- und Auslandes, 
insbesondere die vielen zustimmenden Urteile aus dem Alt¬ 
reich haben den Verlag zu einer Neuauflage des Buches ver¬ 
anlaßt. 
Vereinzelte Einwendungen der Kritik bestimmen mich, in 
Erinnerung zu bringen, daß die Niederschrift des Lebensbildes 
des Feldmarschalls in eine Zeit politischer Hochspannung fiel, 
da es außerordentlich schwierig war, den oft weit auseinander¬ 
gehenden Auffassungen über Conrads Einstellung zu inner¬ 
und außenpolitischen Fragen gerecht zu werden. Gestützt auf 
den jahrelangen amtlichen und außerdienstlichen Verkehr mit 
Conrad von Hötzendorf, darf ich wohl für mich in Anspruch 
nehmen, seine innersten Gedankengänge gekannt zu haben. 
Ich kannte vor allem die treibenden Kräfte, die bestimmend 
waren für Conrads Wirken als Chef des Generalstabes, für sei¬ 
nen Einfluß auf die Innen- und Außenpolitik der Monarchie, 
wie als Feldherr bei der Vorbereitung des Krieges. Conrads 
Leitstern bei allen Handlungen in diesen verantwortlichen Stel¬ 
lungen war eine glühende Hingabe für sein Vaterland Österreich 
— die Heimat seiner Vorfahren, der er sein Lebenswerk ge¬ 
widmet hatte. Hiezu gesellte sich ein ebenso glühendes Be¬ 
kenntnis zum deutschen Volkstum. Conrad erkannte vor dem 
Kriege die sicherste Gewähr für den Bestand der Monarchie 
in dem engsten außenpolitischen Zusammengehen Österreich- 
Ungarns mit dem Deutschen Reich und sah im Weltkriege „den 
Kampf um die Existenz des Deutschtums“. Als er sich dem 
unvermeidlichen Zusammenbruch des Habsburger-Reiches nicht 
mehr verschließen konnte, hat er „das ideale Fernziel seiner 
deutsch-österreichischen Heimat“ in die Worte gefaßt: „Für 
jeden Deutschen kann seit dem Weltkriege dieses Ideal nur 
in dem endgültigen Zusammenschluß zu einem mächtigen 
15
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.