Volltext: Die Slovenen [Band 10.1]

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Die Pflege der Künste und Wissenschaften. 
der Gesang vorherrschend von der weiblichen Bevölkerung gepflegt 
wird, ist vielfach ein Rückgang des weltlichen Liedes zu Gunsten 
des geistlichen wahrnehmbar. Von volksthümlichen Musikinstru 
menten ist die siebenstäbige Syrinx und die Flöte im Gebrauche, 
beide der Hirten eigenes Fabricat, die sie nicht selten meisterhaft 
spielen. Auch die Cyther ist häufig zu finden; sie ist das Ton- 
werk, auf welchem nach vollendeter Arbeit der tanzenden Jugend 
auf dem Rasenplatze vor dem Hause die Weisen aufgespielt werden. 
Übrigens findet sich in jeder Gegend meist auch eine Musikbande 
mit den modernen Blasinstrumenten, Cymbeln und Pauken; diese 
besorgen bei Hochzeiten, Primizen und ähnlichen Festlichkeiten die 
Musik; diese Musik ist freilich oft zweifelhaften Werthes; eine 
Ausnahme machten aber z. B. die Oagrani bei Radkersburg in 
Untersteier, eine Musikbande, die durch mehrere Generationen 
weithin berühmt war. 
Von den großen Musikern und Compositeuren gehört der 
slovenischen Nation Jakob Händl an, der in Kram geboren, sich 
in Mähren ausbildete und von Kaiser Rudolf an den Hof nach 
Prag berufen ward, wo er bis zu seinem Tode 1591 blieb; er 
schrieb sich zu seiner Zeit Gallus, wahrscheinlich hieß er von Haus 
aus Petelin. Als „trefflicher Musikus und guter Compositeur" 
wird der Jesuitenpater in Laibach, Nikolaus Dolar erwähnt; von 
diesem wurden viele Stücke um 1665 in Wien gedruckt. In 
Görz lebte iin XVIII. Jahrhundert ein namhafter Orgelbauer, 
der Priester Franz KriLman, der unter andern auch die Orgel in 
Admont gebaut hatte. Mit dem Volksleben inniger verschmolzen 
sind die jüngeren Tondichter, die durch das Lied zur Belebung 
des nationalen Wesens und Lebens nicht weniger beitrugen, als 
die Dichter, Redner und Gelehrten. Die hervorragendsten slove 
nischen Liedercompositeure sind Casper Masek (si 1873), Camillo
	        
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