Volltext: Die Urbare des Hochstifts im 13. und 14. Jahrhundert [1 bzw. 12] (I. Band / 1933)

Vom Bayernherzog angeeigneter Besity 
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Item Degenberch * 61 cum suis attinenciis a ). 
Item forum Pleintinge 62 cum suis attinenciis et alia, que- 
cumque nobis vacare ceperunt a palatino. 
Item Fridericus Murrelo 63 occupat ibidem 14 mansos. 
Item ibidem alios 8. 
Item oppidum in Vilshoven 64 cum suis attinenciis. 
Item advocatiam canonicorum 65 et Nycolaitarum 66 . 
a) Darnach 4 leere Zeilen. 
fürstlichen Einkünfte daselbst ca. 1280 vgl. das bayerische Urbar in 
MB. 36 a, 487. 
61. Degenberg W. m. Ruine, G. Schwarzach, AG. Bogen. — Die Feste 
D. mit Zugehör hatte vorher Graf Albert (IV.) von Bogen als passau- 
isches Lehen inne, wie er in einem Vergleich mit Bischof Gebhard vom 
J. 1230 erklärt (MB. 28 b, 327), und behielt sie wohl bis zu seinem Tode, 
worauf sie die bayerischen Herzoge als des Bogeners Erben usurpierten. 
Erst 1262 trat das Hochstift D. gütlich ab, indem Bischof Otto sämtliche 
passauischen Lehen des verstorbenen Grafen von Bogen an erstere 
verlieh (MB. 28 b, 384 f.). 
62. Pleinting Mkt,, AG. Vilshofen. — Vgl. oben Nr. 57. Der Ort er 
scheint 1247 wieder im Besitze des Grafen Rapoto III. von Ortenburg 
(MB. 11, 223 f.), der ihn als einträgliche Zollstätte an der Donau nüfet; 
erst 1262 gelangte er rechtsgültig an den bayerischen Herzog Heinrich 
von Niederbayern (MB. 28 b, S. 384 f.; vgl. auch ebenda 36 a, S. 487, 494 f.). 
63. Ich finde erst für das Jahr 1304 einen „Frieder. Mürrel von Passow“ 
(RB. 3, 59) bezeugt. 
64. Vilshofen St., NB. — Die von dem Grafen Heinrich I. von Ortenburg 
auf passauischem Boden 1206 angelegte Stadt (MGSS. IX, 591) hatte 
der bayerische Herzog Otto II. 1241 gewaltsam weggenommen (Annales 
Scheftlarienses maiores, in MGSS. XVII, 341) und behielt sie für immer, 
obgleich Graf Heinrich II. 1242 dem Bischöfe Rüdiger laut Vertrag vom 
25. 8. Vilshofen zu vollem Eigentum zurückgab (MB. 28 b, 345 f.); er übt 
wie seine Nachfolger dort stadtherrliche Rechte aus (im J. 1246, 1256; 
s. MB. 12, 395, 401), hält 1244 feierlichen Landtag (Meichelbeck, Hist. 
Frising. IIa, S. 22/3). Auch Herzog Heinrich von Niederbayern behielt 
Vilshofen in seiner Hand (MB. 5, 377); die Zustimmung des Passauer 
Bischofs erlangte er erst durch den Friedensvertrag vom 15. 12. 1262 
(MB. 28 b, 384 f.). Vgl. auch Tyroller, OGr. 13, 5 ff. 
65. Die Vogtei über das Passauer Domkapitel und seine Güter in 
Bayern war — wie jene über St. Nikola in Passau — im 12. Jh. in den 
Besitz der Ortenburger gekommen, seit Beginn des 13. Jh. an den Grafen 
Heinrich I., der sie auf seinen gleichnamigen Sohn, Heinrich II. von 
Ortenburg, vererbte. Dieser verpfändete sie ca. 1245 betr. der Besitzun 
gen rechts des Inn an Bischof Rüdiger (MB. 28 b, 370 f.). Nach einer
	        
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