Volltext: Das Land ob der Enns

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II. Die Baiern. 
Der Traunsee heißt so, weil ihn die Traun durchströmt. 
Der Offensee, 14. Jahrh. Offense 1 ), führt auf den seit der Tätig 
keit des Hochstiftes Bamberg im Lande auftretenden Personennamen 
Offo zurück, hängt aber kaum mit dem Ausdrucke Ofen, d. i. ein zer 
klüfteter, hohler, hochaufragender Felsen, zusammen. 
Der Wilden- oder Wildsee, aus dem die Teichel fließt, heißt 1125 
Willen-, Willese 2 ), vom Personennamen Willo. Alm- 3 ), Gosau- 4 ), 
Laudachsee haben von ihren Abflüssen Alm, Gosach, Laudach den 
Namen, Öden-, Schwarzen-, Münich-, Mittersee bedürfen keiner 
Erklärung. 
DerGleinkersee weist auf das Stift Gleink als Besitzer, die F e i c h t - 
auerseen sind nach Örtlichkeiten, der Brunnsteiner- und Pyhrnsee 
nach Gebirgshöhen, der Edlersee östl. vom Almsee viell. nach Erlen 
gebüsch benannt (vgl. Edlach aus Erlach), der Lainersee, 1125 lacus 
Lawn 2 ), nach einer Örtlichkeit mit einem slaw. Namen, der im Lande 
mehrfach begegnet, wie wir noch sehen werden. 
Im oberen Irinviertel führt eine Reihe von seichten Sümpfen den 
Namen See: der Weichsee, 13. Jahrh. Wihse 5 ), vom PN. Wich 6 ); 
der Höratinger- und Seeleitnersee, so genannt nach Ortschaften 
in der Nähe; der Hellersee von einem Bauernhaus; der Imsee bei 
Palting, 14. Jahrh. Inzze 7 ), vielleicht vom PN. Inzo 8 ). 
Langbätsee, vorderer und hinterer, wie der Ortsname Langbat 
(Ebensee) vom mhd. Worte lancwät, das die Bezeichnung für ein sack 
artiges Zugnetz (wate) zwischen zwei Wänden war 9 ). Es handelt sich 
also um einen See, in dem diese Art Fischerei betrieben wurde. 
Ebensee ist kein Seename, sondern Ortsname, entstanden aus 
efteben des ses, neben dem See (Traunsee), was den Tatsachen entspricht. 
Ursprünglich hieß der Ort Langwat 10 ). Die sonst mehrfach in Oberöster 
reich vorkommenden Bezeichnungen See, Seebach, Egelsee (von Blut 
egel) weisen auf keine eigentlichen Seen, sondern nur auf Tümpel und 
versumpftes Gelände in der Nähe größerer Gewässer 11 ). Ähnliches gilt 
von dem Ortsnamen Seebern, G. Au, B. Perg, urk. Sewarn, und dem 
!) Oö. Stiftsurb. I, 395. 
2 ) Oö. UB. II, 167. 
3 ) Im 10. Jahrh. Alpanase (Oö. UB. II, n. 37 u. 51.) 
4 ) Bezeugt 1231 als Gosserse (aus Gosachersee), Archiv f. österr. Gesch., 
94. Bd., S. 476. Im 16. Jahrh. (vgl. ebd., S. 167) heißt er auch Camerse, nach 
dem Besitzer, der Herrschaft Kammer am Atersee. 
6 ) Salzb. UB. I, 845, n. 143 b. MB. 36 1 , 20. 
*) Bezeugt Salzb. UB. I, 30, 38 (8. Jahrh.). 
7 ) Salzb. UB. I, 885. 
8 ) Der Salzb. UB. I, 595 (12. Jahrh.) vorkommende Hattinse (von Hatto) 
ist nach Strnadt (Archiv f. österr. Gesch. 99, 911) in der Pfarre Moosdorf zu 
suchen. 
9 ) Vgl. Schmeller II, 1045; Fm. 38 f. und Oö. UB. VI, n. 341 (1340), wo 
lauchwat Lesefehler ist. 
10 ) Oö. Stiftsurb. I, 392, und Frieß, Traunkirchen 71. Der Name haftet 
noch an einer nahe bei Ebensee liegenden Örtlichkeit. 
u ) Vgl. BfLk. 18, S. 112.
	        
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