Volltext: Anleitung zur Erforschung und Beschreibung der kirchlichen Kunstdenkmäler

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Schlüssel zur Erforschung der Heiligenbilder. 
denen Christus steht, oder durch vier Flüsse, die von einem Berge, 
auf dem Christus oder sein Monogramm sich befindet, herabfließen, 
sinnbildlich dargestellt. Im 5. Jahrhundert wurden dieselben aber 
schon mit oder unter dem Bilde der vier Wundergestalten, die der 
Prophet Ezechiel in der Vision gesehen hatte, dargestellt. Die Ver- 
theilung der vier Sinnbilder unter die vier Evangelisten war an¬ 
fänglich verschieden, bis die vom heil. Hieronymus vorgenommene 
Vertheilung allgemein angenommen wurde. Nach dieser ist dem 
heil. Matthäus der Mensch beigegeben, weil sein Evangelium mit 
dem Geschlechtsregister und der Menschwerdung Christi beginnt; 
dem heil. Marcus ist der Löwe beigegeben, weil Christo die könig¬ 
liche Würde beigelegt wird, oder, wie einige dafürhalten, weil 
dieses Evangelium mit dem Prediger in der Wüste anfängt; dem 
heil. Lucas wird der Stier zur Seite gegeben, um Christum als 
Hohenpriester zu bezeichnen; der heil. Johannes erhielt den Adler 
als Sinnbild der Gottheit Jesu, für welche Johannes schon am 
Anfänge seines Evangeliums Zeugniß gibt. 
Fackeln. Selbe sind Zeichen des Marterthums. St. Ana- 
tolia M., Fackeln und Schlangen neben ihr. (F. 9. Juli.) — 
St. Chrysanthus M., hat eine Fackel, eine Axt und eine Grube 
neben sich. (F. 25. Oct.) — St. Eutropia, Fackeln neben sich. 
(F. 25. Mai.) — St. Theodorus Tyro. (f. Dornenkrone.) — 
St. Wilhelm von Roeskild, auf dessen Grab sich eine Fackel 
entzündet. (F. 2. Sept.) 
Fahne. Die Fahne bezeichnet in der Hand Christi seinen 
Sieg über den Satan. Als Attribut kömmt die Fahne vorzugs¬ 
weise in den Händen heiliger Soldaten vor. St. Benignus 
von Rom, als geharnischter Ritter. (F. 3. Apr.) — St. Con- 
stantius (F. 12. Dezember) und Constantinus (F. 29. Mai), 
beide als römische Soldaten mit Fahne und Schwert. — St. 
Georg, (s. Drache.) — St. Faustinus und Simplicius, mit 
Fahne und Schild, auf dem das Simpliciuswappen (drei Lilien¬ 
stengel) zu sehen ist. (F. 29.Juli.) — Johannes Capistranus, 
als Franciscaner, trägt ein rothes Kreuz auf der Brust, und hält 
die Kreuzesfahne in der Hand. (F. 23. Oct.) — St. Mauritius, 
Anführer der thebaischen Legion. (F. 22. Sept.) St. Wenzel 
von Böhmen, geharnischt, mit der Königskrone auf dem Haupte, 
trägt Fahne und Schild, auf welchem ein Adler zu sehen ist. 
(F. 28. Sept.) 
Faß. St. Antonia mit einem Fasse neben sich, weilsie in 
einem solchen erstickt wurde. (F. 29. Apr.) 
Felsen. Moses, (f. Quelle.) St. Ariadne, vor der ein 
Felsen sich öffnet, um sie vor ihren Verfolgern zu verbergen.
	        
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