Volltext: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg

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Mahren ein, und kam nach Znaim, wo sich die Stände an ihn 
anschlössen, und dem Preßburger Vereine beytraten, dagegen hielt 
sich Kaiser Rudolph zu Prag zur Gegenwehre bereitet; als aber 
Erzherzog Mathias mit seinem Heere, unter welchem sich 1500 
Oberösterreicher imter ihrem Obersten Herrn Dietmar, Freyherrn 
von Schiffer, befanden, vor Prag ankam, so wurde daselbst zu 
Ende des Junius 1608 zwischen den zwey Brüdern Friede mit 
dem Bedinge gemacht, daß der Kaiser seinem Bruder dem Erz 
herzoge Mathias das Königreich Ungarn und das Erzherzogthum 
Oesterreich ob und unter der Enns, nebst der Markgrafschaft 
Mähren überließ, die Regierung derselben abtrat, die Stände 
und Unterthanen ihrer bisherigen Pflicht gegen ihn entließ, dem 
Erzherzoge Mathias die Ungarische Krone und Scepter im Lager 
überantwortet, und er zugleich zum künftigen Nachfolger im Kö 
nigreiche Böhmen erklärt wurde. 
Die evangelischen Stände Oesterreichs waren über diese Re 
gierungs-Veränderung höchst erfreuet, indem sie sich von ihrem 
neuen Regenten nach der Preßburger Vereinigung alles für ihre 
Religion versprachen. Allein, ehe es noch in Oesterreich unter 
und ob der Enns zur Erbhuldigung kam, fanden sie ihre Erwar 
tung nicht nach Wunsche erfüllt. 
Daher versammelten sich die drey weltlichen Stände Ober- 
österreichs, des Herrnstandes, des Ritterstandes und der Städte 
in großer Anzahl zu Linz, kamen allda am 30. August 1608 
überein, ihre Kirchen und Pfarren eigenmächtig wieder mit 
evangelischen Predigern zu besetzen, und führten im Landhause 
zu Linz und in den sieben Städten öffentlichen Gottesdienst nach 
Augsburgischer Konfession ein. 
Bey dieser Versammlung der Stände befand sich nun auch 
Herr Ludwig von Starhemberg, Burggraf von Steyer. 
Der neue König Mathias über dieses pflichtwidrige Beneh 
men der Stände äußerst mißvergnügt, verlangte alles in den vo 
rigen Stand zu setzen; wogegen die Stände sich auf die Preß 
burger Vereinigung beriefen, deren wesentlichster Punkt die freye 
Religionsübung war. Bald darauf kam es auf dem Landtage zu 
Wien noch weiter, auf welchem sich die evangelischen stände 
von den katholischen förmlich absonderten, und Ihre Sitzungen 
zu Horn, einem kleinen Städtchen hielten, wohin auch die evan 
gelischen Stände Oberösterreichs Gesandte schickten. Hier war
	        
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