Volltext: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg

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Punkt, 
die'Religion betreffend, so lautete: »Die Bauerschaften sollen 
»alle Kirchen und Pfarren, so sie in oder vor dem Aufruhr 
»eingenommen, wo die auch gelegen, in vorbestimmten Termine 
»zwischen hier und Sonntags Trinitatis endlich und gewißlich 
»wieder abtreten, und demjenigen, so sie von Rechtswegen zu- 
»ständig, einräumen, auch alle Prädikanten, so sie eingeführt 
»und abgestellt, abschaffen, und in allem Jhro kaiserl. Majestät, 
»auch der fürstlichen Durchlaucht deswegen hiervon ausgegange- 
»nen unterschiedlichen Mandaten gehorsammen.« / 
Allein, die unruhigen Leute ließen die vorgeschriebene Zeit 
verstreichen, ohne die Kirchen und Pfarrhöfe zu räumen. 
Die Stände schickten daher Herrn Gotthard von Starhem 
berg, der sich stets als ein treuer Anhänger seines Fürsten be 
wies, mit einiger Mannschaft zu Fuß und zu Pferde in das 
Mühlviertel ab, um die noch hie und da versammelten Haufen 
aufrührischer Bauern zur Ordnung zu bringen. Herr Gotthard 
erfüllte diesen Auftrag mit aller Pünktlichkeit. Sein, an die re 
bellischen Bauern, vom so. Juny 1597 datirtes, im Archive zu 
Riedegg vorfindiges Patent, welches in der Beylage Nro. 20. 
kann gelesen werden, ist ein unzweydeutiger Beweis seiner da 
mahligen Gesinnung. Noch mehr aber der Erfolg desselben. Denn 
Herr Gotthard stellte in der kürzesten Zeit die Ruhe vollkommen 
her, und veranstaltete, daß der Landeshauptmann mit einigen 
Kommissären und einiger Mannschaft von einer durch die Bauer» 
hinweggenommenen Pfarre zur andern reis'te, und selbe ihren 
vormahligen rechtmässigen Besitzern wieder zurückgab, wodurch 
in kürzerer Zeit, als einem Monathe alle Pfarreyen, wo eigen 
mächtig lutherische Prediger angestellt waren, dieselben wieder 
um mit römisch-katholischen Pfarrern besetzt, und schon im Mo 
nathe November 1597 alle lutherischen Prediger ( Linz und Wels 
ausgenommen), auf kaiserl. Befehl entfernt, und ihre Stellen 
mit katholischen Seelsorgern besetzt. und auf diese Art die Ruhe 
und vorige Ordnung der Dinge durch Herrn Gotthards Bemü 
hung und weise Leitung wieder hergestellt war; welches Kheven- 
hillers und selbst Rauppachs Zeugnisse außer allen Zweifel setzen. 
Um so mehr ist zu bedauern, daß sich dieser vortreffliche 
Held in der Folge vom falschen Religionseifer hinreißen ließ, die 
Pflichten gegen seinen Landesherrn zu vergessen; denn als K. 
Ferdinand II. das Mißvergnügen erlebte, daß die rebellischen 
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