Volltext: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg

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»Dennoch muß sie deß Todes seyn, 
»Erreichte nnr das achtzehnde Jahr, 
»Kaum über eins im Ehstand war, 
»Gleichwohl hat sie ihr Ziel erlangt, 
»Vergebens man mit Jahren prangt, 
»Längs Leben ist ein lange Qual, 
»Der Selig stirbt, erfüllt sein Zahl. 
»Anno domini ,587 den 29 April.« 
Herr Johann von Tschernembl vermahlte sich das dritte 
Mahl mit Frau Potentiana, Freyin» von Schönkirchen, starb 
aber im August 159s, und wurde in der Pfarrkirche zu Schwerd- 
berg begraben, wo folgendes Epitaph aufgerichtet wurde: 
»Hanns Herr von Tschernembl auf Windeck und Schwerd- 
»berg, Obrister Erbschenk in Krain und der Windischen March, 
»Röm. Kayserl. Majestät Rath, snno 1595.« 
Seine hinterlassene Witwe, Frau Potentiana, vermählte sich 
wieder mit Herrn Ulrich von Starhemberg. Ich glaube hier eine 
Begebenheit nicht mit Stillschweigen übergehen zu könne», wel 
che zwar nicht unmittelbar zu dieser Geschichte gehört, welch? 
aber doch für die Familie Starhemberg allerdings viel Interesse 
hat, Herr Johann von Tschernembl erzeugte mit seiner ersten 
Gattinn, Frau Barbara, geborne vo» Starhemberg, eine Toch 
ter, Nahmens Frau Regina. Diese vermählte sich mit Herrn 
Reichard Streift., Freyherrn von Schwarzenau und Freydeck. 
Bey Gelegenheit dieser Vermählung ereignete sich ein ganz au 
ßerordentlicher Unglücksfall. 
Da zu jener Zeit der Adel die Vermählung mit ganz unge 
meiner Pracht und sehr großen Kosten zu feyern pflegte, indem 
zu selber beynahe der Adel des ganzen Landes geladen wurde, 
so wurde zur Ersparung eines so bedeutenden Aufwandes zur 
Vermählung der Frau Regina von Tschernembl mit Herrn Rei 
chard Strein von Schwarzenau, nur die nächste Verwandtschaft, 
welche an sich schon sehr zahlreich war, geladen, und im Schlos 
se zu Karlspach durch ein Paar Tage gefeyert, Am 24. Septem 
ber des Jahres 1581 wurde die Braut mit großer Feyerlichkeit 
in Begleitung von mehr als dreyßig Kutschen und vielen Herrn 
vom Adel zu Pferde in das ihrem Gemahle gehörige Schloß 
Freydeck als neue Frau eingeführt, wo schon auf sieben Tafel» 
ei» prächtiges Gastmahl die Gesellschaft erwartete, welches sich
	        
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