Volltext: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg

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von Eyzing, als Hauptvorsteher stand. Diese von den Landes- 
ständen eigenmächtig neu eingesetzte Landesregierung gebrauchte 
sich folgenden Titels: »Wir Ulrich Eizinger von Eizing, Obrister 
»Hauptmann, und wir die jetzt Verweser deS Lands Oesterreich, 
»bekennen unverschadentlich an statt unsers gnädigsten Herrn Kö- 
»nigs Lassa und seiner Erben rc., und zum Beschluß: besigelt 
»mit deS Lands Jnsigel, so wir in dem Fürstenthum Oesterreich 
»gebrauchen.« 
Daß sich die Verwesung auch auf das Land ob der Enns 
erstreckte, geht aus dem hervor, weil gedachter von Eizing und 
die ihm adjungirten Stände und Städte daselbst, zu den, von 
dieser Regentschaft ausgeschriebenen Landtagen und Zusammen 
künften zu erscheinen, durch ausgefertigte sonderbare Schreiben 
aufgefordert, in die Rüstung aufgemahnt, auch die hierinnen 
nicht Folge leisten wollten, mit Erecution bedroht wurden. Zn 
dieser von den Ständen ernannten Regierung hat sich auch Ul 
rich von Zilly, Königs Ladislai Vetter, hernach angeschlossen, 
und die obrifle Stelle bey sölber angenommen. Zu diesem, auf 
den Elisabethstag des Jahres 1451 nach Wien, von der neu ein 
gesetzten ständischen Regierung ausgeschriebenen Landtage, wo 
bey aber die von Steyer nicht zu erscheinen, vom Kaiser abge 
mahnt worden, fertigten Herr Wilhelm von Lichtenstein, Herr 
Georg von Chuenring, Herr Kadolt von Wechingen, Meister zu 
Wartberg, Herr Niklas Truchseß, Herr Sigmund Frizenstor- 
fer und Herr Wolfgang Stockhorner, die Briefe aus. Auf die 
sem Landtage erkiesten die Stände auö ihnen Zwölf, welche das 
Regiment über Oesterreich, unter und ob der Enns, führen soll 
ten, zu Anwaldten; Herrn Ulrich Eizinger zu Eizing aber zum 
Obristen Hauptmann; zum Huebmeister (oder Vizthomb), vor 
gedachten Niklasen Truchsechsen. 
Herr Ulrich von Starhemberg bewies bey dieser, so wie 
bey allen künftigen Gelegenheiten eine unerschütterliche Treue 
und Anhänglichkeit an Kaiser Friedrich, die weder durch die Dro 
hungen, noch die Schmeicheleyen der rebellischen Stände wan 
kend gemacht werden konnte, worüber Aeneas Sylvius, (welcher 
damahls am kaiserl. Hofe war, im Jahre 1458 aber unter dem 
Nahmen Pius II. auf den päpstlichen Thron erhoben wurde), 
Herrn Rüdiger von Starhemberg: »virum forti animo et alto 
x Consilio,« »das ist, einen Mann starken Gemüthes und hohen
	        
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