Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

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schon seit einiger Zeit bevölkert und kultivirt gewesen seyn, 
und die Burg mag einige Jahre früher erbauet worden sey», 
ehe sie urkundlich erscheint, also wohl um 980 bis 988. 
Die schöne günstige Lage derselben lockte immer Mehrere 
an, sich hier niederzulassen; die Ottokare hatten viele adeliche 
Dienstmannen, die verschiedene Geschäfte im Hauswesen der¬ 
selben besorgten- diese baueten sich Wohnungen in der Nähe 
der Burg, wo noch in späterer Zeit die meisten Adelichen 
wohnten, und diese Gegend, die nun der Berg oder die 
Berggasse heißt, hieß sehr lange »der Hof.« Dann wurde 
die nördliche Seite dev Stadt erbäuet, später jene an der 
Enns, aber der Theil derselben, welcher nun der Grüli¬ 
mar kt heißt, war noch lange ein schönet/ grüner Platz. Im 
Ennsdorf waten vielleicht schön früher einige Uscherhütten, 
nun erhoben sich auch da mehrere Häuser- so daß ein Dorf 
entstand, welches Ennsdorf hieß- und dieser Nahme ist bis 
jetzt geblieben- obwohl es schon lange eine bedeutende Vor¬ 
stadt ist. 
Eben so entstanden am SteyerflUsse Häuser und 
Mühlen, ferner da das Eisenbergwerk im Inner- und Vor- 
dernberg tüchtig bearbeitet, und das Eisen an der Enns 
herausgebracht wurde, zur Verarbeitung desselben in der hier 
fo günstigen Lage, Hammerwerke, Schleifen und andere Werk¬ 
stätten; so entstand die jetzige Vorstadt Steyerdvrf. Spa¬ 
teren Ursprungs ist wohl die Vorstadt Ort; das Ar chet (in 
alter Zeit Aich eh genannt) wird wenigstens im dreyzehnten 
Jahrhunderte erwähnt. 
Von Ottokar tu. wissen wir sonst nichts Mehr, nicht 
einmahl das Jahr seines Tödeö ist genau bekannt; nach Ei¬ 
nigen soll er 991 oder 993 gestorben seym Ihm fölgte in der 
Regierung sein Sohn Ottokar lv. (II.), dessen Gemahlinn 
eine Tochter Arnold's I., Grafen von Wels, Lambach und 
Pütten war. Er erhielt um iv5o von K. Konrad II., welcher 
gegen die Ungarn Krieg führte, Und von Ottokar tapfer unter¬ 
stützt wurde, die Ennsbutg (Enns) sammt dem dazu gehö¬ 
rigen Gebiethe zu Lehen; er starb üm 5. März 1038 zu Rom, 
wohin er mit K. Konrad gezogen war. 
Rach ihm regierte Ottokar Y. (Ul.), auch genannt 
Ozio, Oezy oder Ozv, als Graf im Traungau. io44 führte
	        
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