Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Ottokar II-, Graf im Traun - und Chiemgau, in alten Ur- 
künden erwähnt von 950 bis 965. 
9Z5', am St. Laurenztage, geschah endlich die große Ent¬ 
scheidungsschlacht bey Augsburg gegen die Ungarn. K. Otto I. 
schlug sie gänzlich, nur Wenige retteten sich; und niemahls 
mehr drangen die Hungarn seitdem in großen Massen über die 
Enns vorwärts. 
Das verwüstete Land wurde größtentheils durch bayerische 
Kolonisten wieder bevölkert und angebaut, die Kirchen erhoben 
sich aus ihren Ruinen, die alten Burgen wurden hergestellt, 
und neue entstanden. K. Otto setzte neuerdings Grafen und 
Markgrafen ein, die östliche Mark wurde wieder errichtet, die 
untere erstreckte sich jenseits der Donau ziemlich weit hinab, 
dießseits bis gegen Melk, die feste Gränzburg der Hungarn. 
Im Lande ob der Enns, das zu Bayern gehörte, waren 
viele Grafen, darunter die schon bekannten Ottokare im Traun¬ 
gau und ihre Verwandten, die Grafen von Wels und Lam¬ 
bach. In der jetzigen Steyermark erscheinen die Aribone von 
Leoben und Chraubath, die Grafen von Eppenstein, Avelanz, 
vom Mürz- und Ennsthale, von Pernegg, Grätz und Mar¬ 
burg , die wohl Alle unter einander verwandt oder verschwä¬ 
gert waren , vorzüglich aber mit den Ottokaren I2). 
Ott0kar II. und sein Sohn Ottokar III. gehörten 
unter die vorzüglichsten Grasen in der oberen Mark, und ihre 
Besitzungen erstreckten sich in die heutige Steyermark hinein, 
und vermehrten sich immer fort. 
977 erscheint Leopold der Erlauchte, aus dem Stamme 
der Babenberger, als Gaugraf im Traungau *3); aber 985 
tritt er als Vorsteher der unteren Ostmark auf, erobert 934 
die für unüberwindlich gehaltene Ungarnburg M e lk mit 
Sturm, treibt dieselben über den Kahlenberg bis an die 
March und Leytha zurück, und stellt so die alte Gränze 
der Ostmark wieder her. Mit ihm beginnt nun das Hcldenge- 
schlecht der Babenberger in Oesterreich zu herrschen, zuerst als 
Markgrafen, später als Herzoge. 
12) Eraf'S Leoben. S. 7. ir) Non. bolon 2S. 22s.