Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

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Am Anger bey der Steyer wurde vom Lederermeister Kit¬ 
tendorfer zur Danksagung wegen der abgewandten Feuersgefahr 
die Kapelle der i4 Nothhelfer errichtet. 
K. Karl VI. that den verunglückten Bürgern vieles zur 
Herstellung ihrer Häuser, wie die in lateinischer Sprache ab¬ 
gefaßte Aufschrift auf dem Steyerthore, welches 18.29 abge¬ 
brochen wurde, anzeigte. 
Im Jahre 1729 war das Meiste wieder aufgebauet, auch 
die Kirche der Nonnen vollendet, sie wurde am 26. July vom 
Bischöfe zu Passau konsekrirt; das Hochaltarbild mahlte 1731 
der bekannte Röselfeld um 20a fl., es war 17 Schuh hoch. 
Erfreulicher für Steyer war das Jahr 1722-; am 10. Sep¬ 
tember war die Erblandshuldigung zu Linz, wozu die landes¬ 
fürstliche» Städte Abgeordnete schickten. Von Steyer kam 
Thomas Schoiber, Bürgermeister, Leopold Pichler, Stadt¬ 
richteramtsverweser, Johann Georg von Erb, Rathsherr, und 
Joseph Huebmayr, Stadtschreiber oder Syndikus. Diese er¬ 
hielten die bestimmte Nachricht von der Ankunft der Majestäten 
in Steyer, und der Magistrat beschloß, Höchstdieselben mit 
aller Feyerlichkeit zu empfangen, da der Stadt seit 1680 eine 
solche Ehre nicht mehr zu Theil geworden war. Es wurde 
das ganze Pflaster vom Steyerdorf bis in die Stadt hinein 
neu gemacht, die Gassen und Straßen mit schönen grünen 
Fichtenstämmen, die Steyerbrücke mit Blumenbogen geziert, 
und die Brunnen der Stadt festlich geschmückt; auf dem Gik- 
genthor prangte der Doppeladler, Inschriften waren angebracht, 
und außerhalb desselben standen hohe Pyramiden von frucht¬ 
tragenden Bäumen gebildet. Die Bürgermiliz rüstete sich; die 
ledigen Bürgersöhne und aus 5a Zünften ausgewählte junge 
Leute, gegen 500 an der Zahl, bathen den Magistrat um 
Erlaubniß, eine eigene Kompagnie bilden zu dürfen, und um 
einen Hauptmann; als solcher wurde ihnen Johann Schöttl, 
Mitglied des äußeren Rathes, Gewerkschaftskastner, bestimmt; 
die fehlenden Waffen erhielten sie aus dem städtischen Zeug- 
hause und auch eine Fahne. Diese Kompagnie bestand aus 
neun Zügen, welche theils mit Flinten, theils mit Piken be¬ 
waffnet waren, und eine eigene Musikbande hatten. 
Am 24. September Nachmittags wurden unter Kommando 
des Anton Dubile, des Magistrats bestellten Artillerie - Lieute-
	        
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