Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

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werden, wie die klebrigen, und zn Grunde gehen. Der Ma¬ 
gistrat kann daher weder mit guten noch ernstlichen Mitteln, 
oder durch Exekution nicht einmahl den vierten Theil der Lan¬ 
desabgaben eintreiben; dazu kommt der ungeheure, alte Schul- 
. denstaud. Im Jahre 1651 sind nach gepflogener genauer 
Rechnung und summarischen Extrakt 116,558 fl. ohne alle 
Hoffnuüg des Einbringens im Ausstand verblieben, dagegen 
wußten die so hohen Abgaben mit baarem Gelde in den be¬ 
stimmten Terminen bezahlt werden; da ferner i64g und,i65o 
die so starken Quartiere der Truppen dey Johann von Werth 
Mer 100,060 fl. gekostet haben, so mußten wir uns in eine 
neue Schuldenlast von 34,000 fl. gegen schweres Interesse 
stürzen, wozu noch diejenigen Summen zu rechnen sind, welche 
einzelne Personen dargeliehen haben. Wir hofften zwar, nach 
erlangtem Frieden würden die Gewerbe besser gehen, und sich 
Käufer für die rr8 öden Häuser finden, allein bis jetzt geht 
cs schlecht wegen der Kriege in England, Frankreich, Holland 
und Pohlen, wohin der meiste Verschleiß der Eisenwaaren 
früher seinen Ausgang hatte; noch liegt der Handel ganz 
darnieder, so daß die meisten Bürger betteln gehn, daher 
finden sich auch keine Käufer, ja nicht einmahl solche, welche 
diese Häuser umsonst annehmen wollen. Es ist also unmöglich, 
hie ausständigen und laufenden Abgaben zu bestreiten, wir 
bitten daher Eure Majestät um Abhülfe, um Befreyung der 
4o^ Häuser von den Steuern, auf fernere zehn Jahre« r 41). 
I. Nach dem, dieser Relation beiliegendem Verzeichnisse 
waren damahls leere, ohne Eigenthümer stehende Häuser i4i, 
nähmlich: 
In der Stadt 38 
Vor dem Gilgenthor . . , . . • 3 
Am Pyrach . . . , . . 2 
Im Ennsdprf 9 
Fürtrag 52 
--;--—— 
I4l) Es ist aus dem Archive der Stadt zu ersehen, daß von töS2 
Ns 1673 viele dieser öden Hauser theils ganz verschenkt, theils 
um den Preis von 4, io; 15, 20, 25 oder zojfl. verkauft 
worden sind.
	        
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