Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

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schlechter; Lilly mußte sich bis an den Lech zurückziehen, wur¬ 
de bey dem Uebergange der Schweden über diesen Fluß schwer 
verwundet,, und starb bald darauf. Gustav Adolph zog in 
München als Sieger ein; der Churfürst von Bayern wandte 
sich nun an Wallenstein, zu dessen früherer Absetzung er das 
Meiste beygetragen hatte, und übergab ihm den Oberbefehl. 
Dieser rückte nun nach Nürnberg vor, und befestigte sein La¬ 
ger; auch die Schweden zogen dahin. Äber beyde Theile blie¬ 
ben lange Zeit unthätig, keiner wollte den Kampf zuerst 
beginnen. 
Während dieser Zeit marschirten immer Truppen aus 
Oesterreich zu Wallenstein; da zogen auch am 30. July die 
Soldaten von Steyer ab, welche unter dem Befehle des Gal¬ 
las sieben Monathe hier gelegen waren, und ungeheure Ko¬ 
sten verursacht hatten. Freylich sollten die benachbarten Klö- > 
ster und Herrschaften dieselben theilen, aber eö geschah nichts; 
Steyer mußte diese Lasten allein tragen, und die Landstände > 
hielten ihr Versprechen, diesen Schaden durch Nachlaß an 
Steuern zu ersetzen, auch nicht. I 
Noch immer standen die beyden Helden unbeweglich in 
ihren Lagern bey Nürnberg; man erwartete mit Angst und 
Sorgen den Ausgang, denn eine Niederlage Wallenstein's , 
hätte die^Schweden in das Herz von Oesterreich geführt, wo, 
leider, schon Verbindungen zwischen den Protestanten dieses 
Landes und dem Könige Gustav 'Adolph angeknüpft waren. 
Jene machten noch immer die Mehrzahl in Oesterreich aus, 
ungeachtet ihres Geschreyes über die harte Reformation, wel¬ 
ches größtentheils ungegründet war^ und viele derselben waren 
noch immer zur Rebellion geneigt. Da erschien Jakob Greimbl, 
der schon im Kriege von 1626 im Lager) der Bauern war, aber 
Verzeihung erhalten hatte ; er stand in Verbindung mit den 
Schweden, und suchte zu ihren Gunsten einen Aufruhr zu er¬ 
regen. Er predigte den Bauern die protestantische Religion, 
machte sie immer auf Gustav- Adolph aufmerksam, und ver¬ 
sprach ihnen den Schutz und Beystand desselben. Im Mühl¬ 
kreise fand er wenig Gehör, mehr aber im Hausruckkreise, wo 
manche Pfarrgemeinden es mit ihm hielten, und Abgesandte 
an die Schweden vor Nürnberg schickten, welche ihnen Hülfe 
und Truppen versprachen, ja sogar einen schriftlichen Aufruf
	        
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